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Gedichte über Kindergedichte - Seite 76


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Katze Minchen und die Misteln

Vorbei war noch nicht die Winterzeit,
doch hatte es den Tag nicht geschneit.
Deshalb blieb Minchen auch nicht im Haus,
sondern lief schnell in den Wald hinaus,

blieb dann aber mit einem Male stehen,
denn sie hatte plötzlich was gesehen,
was sie bisher noch nicht gekannt
und was sie schon sehr merkwürdig fand.

Verwundert sah sie die Bäume an,
wo in den Ästen zu sehen waren,
Kugeln, die grüne Blättchen hatten,
die aber zu dem Baum nicht passten.

Und weil Minchen wissbegierig war,
fragt sie wieder die Eulalia,
ob die auch diese Gebilde kennt
und ihr sagen kann, wie man die nennt.

Die Eule konnte gleich ihr sagen,
dass die Gebilde Misteln waren.
„Die kann man nur auf Bäumen finden,
denn sie sich mit ihnen verbinden.

Ihre Wurzel zapft die Bahnen an,
die sich ziehen in den Stämmen entlang.
Darin werden Nährstoffe transportiert,
wovon auch die Mistel dann profitiert.

Weil sie auch noch grüne Blätter hat,
läuft noch die Fotosynthese ab,
bei der solche Nährstoffe entstehen,
die sie auch brauchen zum Leben.

„Somit sie nicht ganz abhängt vom Wirt,
deshalb Halbschmarotzer genannt wird.
Dennoch wird der Baum etwas geschwächt,
wenn Misteln wachsen in dem Geäst.

Teile der Mistel sind zwar giftig,
trotzdem ist medizinisch sie wichtig.
Da sie Heilung unterstützen kann,
wendet man sie bei Krankheiten an.

Weil sie Wirkstoffe in sich trägt,
man sie auch zu den Heilpflanzen zählt.“
Minchen wunderte sich wieder mal
was so wusste die Eulalia.

Nachdem Minchen sich bedankt hatte,
sich wieder auf den Heimweg machte.
Auch Eulalia sich schnell erhob
und anschließend zurück ins Nest flog.
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Die Natur als Lehrmeister

Als die Katze wieder im Wald mal war,
wurde gerufen sie von Eulalia:
„Komm doch bitte einmal her zu mir,
ich habe Zeit und erzähle dir,

wie wichtig ist der Schutz der Natur
nicht wegen Pflanzen und Tieren nur.
Auch der Mensch hält sich sehr gern hier auf,
wenn von seiner Arbeit er geschlaucht.

Er schaute bei Pflanzen und Tieren ab,
wie ihre Lebensweise angepasst.
Was ihnen dabei alles gelang,
erweckte der Menschen Forscherdrang.

Dabei er immer Neues entdeckt,
was in der Natur so alles versteckt.
Vieles, was Pflanzen und Tiere vorgemacht,
er inzwischen angewendet hat:

Der Flug von Libellen zeigte an,
wie auch ein Hubschrauber fliegen kann.

Bei Bienenwaben ist zu sehen,
wie Häuser können noch entstehen.

Die Termiten haben vorgeführt,
wie gute Belüftung funktioniert.

Fledermäuse haben sich ausgedacht,
wie man sich orientiert in der Nacht.

Wie die Klette zur Verbreitung nutzt,
einen natürlichen Klettverschluss
hast du inzwischen selbst erlebt,
als die Klette an dir hat geklebt

Weil noch Vieles zu ergründen gilt,
der Mensch sich auch nicht zufrieden gibt.
Um mehr zu finden, wurde geschafft,
sogar eine extra Wissenschaft.

Die Bionik sich damit befasst,
was die Natur sich hat ausgedacht,
und was eventuell davon dann
auch für den Menschen nützlich sein kann.“

Das Minchen staunte wieder einmal,
was alles wusste die Eulalia,
die sich von ihrem Ast erhob
und zurück in den Wald wieder flog.

Seitdem die Eule das hat erzählt,
geht Minchen aufmerksam durch die Welt,
ob sie vielleicht etwas entdeckt,
was sich irgendwie anwenden lässt.
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