Katze Minchen und die Misteln
Ein Gedicht von
Doris Grevesmühl
Vorbei war noch nicht die Winterzeit,
doch hatte es den Tag nicht geschneit.
Deshalb blieb Minchen auch nicht im Haus,
sondern lief schnell in den Wald hinaus,
blieb dann aber mit einem Male stehen,
denn sie hatte plötzlich was gesehen,
was sie bisher noch nicht gekannt
und was sie schon sehr merkwürdig fand.
Verwundert sah sie die Bäume an,
wo in den Ästen zu sehen waren,
Kugeln, die grüne Blättchen hatten,
die aber zu dem Baum nicht passten.
Und weil Minchen wissbegierig war,
fragt sie wieder die Eulalia,
ob die auch diese Gebilde kennt
und ihr sagen kann, wie man die nennt.
Die Eule konnte gleich ihr sagen,
dass die Gebilde Misteln waren.
„Die kann man nur auf Bäumen finden,
denn sie sich mit ihnen verbinden.
Ihre Wurzel zapft die Bahnen an,
die sich ziehen in den Stämmen entlang.
Darin werden Nährstoffe transportiert,
wovon auch die Mistel dann profitiert.
Weil sie auch noch grüne Blätter hat,
läuft noch die Fotosynthese ab,
bei der solche Nährstoffe entstehen,
die sie auch brauchen zum Leben.
„Somit sie nicht ganz abhängt vom Wirt,
deshalb Halbschmarotzer genannt wird.
Dennoch wird der Baum etwas geschwächt,
wenn Misteln wachsen in dem Geäst.
Teile der Mistel sind zwar giftig,
trotzdem ist medizinisch sie wichtig.
Da sie Heilung unterstützen kann,
wendet man sie bei Krankheiten an.
Weil sie Wirkstoffe in sich trägt,
man sie auch zu den Heilpflanzen zählt.“
Minchen wunderte sich wieder mal
was so wusste die Eulalia.
Nachdem Minchen sich bedankt hatte,
sich wieder auf den Heimweg machte.
Auch Eulalia sich schnell erhob
und anschließend zurück ins Nest flog.
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