Die Krähe Ulla U.
Ein Gedicht von
Wolfgang Fischer
Tief im Gebirge des Karkasu
da lebt die Krähe Ulla-U
sie haust da im fünften Stock einer alten Zeder
zusammen mit ihrem Bruder Hans-Peter
Tagsüber jagt sie mit ihren Freundinnen im Winde
anschliessend ruhen sie erschöpft
in einer samtgrünen Linde
zum essen geht's hinunter zum Fluss
in schnellen Tempo mit dem Stratosphärenbus
das ist ein freundlicher Wind
mit dem sie schon seit Jahren befreundet sind
Manchmal reicht schon ne halbe Schnecke
ein andermal vertilgt sie fünf Libellen auf der Strecke
dazu noch einen Schluck vom kühlen Wasser
so vergnügen sie sich hier
bis die Sonne wird blasser
so ist sie halt die Ulla
ne liebenswerte alte Trulla
Ihr Bruder aber ist ein fauler Sack
lebt faul und bequem hinein in den Tag
zum essen lässt er sich nur ins Wasser fallen
schon schwimmen ihm in den Schnabel
die nahrhaften Quallen
ein Lebenskünstler ist der Hans-Peter
der olle Schwerenöter
Und wenn die Nacht zieht herauf im Karkasu
dann fliegt sie nachhause die Ulla-U
ärgert noch den Hans-Peter
na du kleines Brüderlein
und schläft dann in Krähenmanier
mit dem Schnabel unterm Flügel ein
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