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Gedichte über Katastrophen - Seite 45


Etwas Großes kommt auf uns zu / Das letzte Kapitel

Etwas Großes kommt auf uns zu.

Wohin man auch schaut,
Sieht man furchtbar tobende Stürme.
Sie sind schrecklich laut.
In den Himmel ragende Türme
Haben wir gebaut,
Die über uns zusammenbrechen.
Aber niemand traut sich zu sprechen.

Unbeschreibliches Leid haben wir durchlebt.
Und schrecklich oft hat die Erde schon gebebt.
Bisher hatten wir immer Glück.
Aber jetzt gibt es kein Zurück.
Zu gewaltig ist, was vor uns steht.
Und nach diesem Sturm kein Wind mehr weht.

So viel Hass wurde aufgestaut
Und viel Altes nicht gut verdaut.
Viel Ungerechtigkeit und Neid
Führen nur zu noch viel mehr Leid.

Keinen Halt kennt die Gewalt.
Hass und Rachsucht trennen.
Menschen panisch rennen.
Und die Straßen brennen.

Auf uns warten gewaltige Kriege,
Wie sie zuvor noch keiner gesehen.
Aber diese bleiben ohne Siege,
Denn nach diesem Sturm wird nichts mehr stehen.

Die Erde wird so gewaltig und schrecklich beben
Und das Inferno verschlingt auch das kleinste Leben.
Immer größer werden vor den Toren
Des Himmels und der Hölle die Warteschlangen.
Besser wird kein neues Kind geboren,
Denn die Lebenden schon um ihr Leben bangen.

Ich sehe eine endlose Nacht.
Die schrecklichsten Albträume,
In denen fröhlich der Teufel lacht
Und aus denen man nie mehr erwacht.

So viel böser Hass
Und schreckliche Rachsucht
Und alles verschlingende Gier.
Über läuft das Fass.
Groß und tief ist die Schlucht.
Der Mensch ist ein wildes Raubtier.

Das ist keine kleine Glut.
Das ist ein alles fressendes Feuer.
Ein nicht löschbarer Flächenbrand.
Ich sehe ein Meer aus Blut.
Und ein gewaltiges Ungeheuer.
Und alles versinkt im Treibsand.

Die ganze Welt ist auf der Flucht.
Kein Ende kennt des Menschen Sucht.
Nicht zu stillen ist unsere Gier.
Der Mensch ist das gefährlichste Tier.

Überall vermehren sich die Krisen.
Und aufeinandertreffen die Riesen.
Der stolze Adler und der rote Drachen,
Raketen hagelt es aus seinem Rachen.
Im chinesischen Meer spielen sie Schiffe-versenken.
Und keine Seite möchte an einen Rückzug denken.

Der Himmel brennt. Blutrot färben sich die Meere.
Und in Europa marschieren wieder Heere.

Und die rollenden Panzer machen vor nichts Halt.
Überall herrscht Krieg und eskaliert die Gewalt,
Und man sieht eine schwarze Kapuzengestalt.

Überall liegen entstellte Soldatenleichen,
Und man sieht schreckliche, böse Dämonen schleichen.
Wo einst Großstädte standen, kann man nur noch Krater finden.
Und die Natur lässt die Ruinen allmählich verschwinden.

Es wird wie nie zuvor in der Geschichte knallen.
Große Armeen werden aufeinander prallen
Und wie Tiere sich zerfleischen mit ihren Krallen.
Nach diesem Sturm wird nichts mehr stehen.
Und es wird kein Lüftchen mehr wehen.

Die Friedenstauben ungeduldig auf ihr Startsignal zum Fliegen warten.
Denn der Himmel ist jetzt voller Kampfflugzeuge, Raketen und Granaten.
Aber sie werden keine Zeichen mehr empfangen,
Wenn die Sirenen ertönen und alle bangen.
Und man hört zum letzten Mal ein lautes, panisches Schreien,
Bevor uns die Flammen endlich aus dem Elend befreien.

Die Farbe der Zukunft ist Rot.
Ein Rot wie Blut.
Seid auf der Hut.
Denn überall lauert der Tod.

So viele gieren nach der Macht.
Und der Teufel euphorisch lacht,
Bei der vielen schrecklichen Pracht.
Und es ohrenbetäubend kracht.
Zusammenstürzt der Menschenbau.
Das ist die letzte große Schau.

Dies ist die große Zeit.
Seid ihr dafür bereit?
Überschritten sind die Grenzen fürs Zurückweichen.
Überall sieht man die Boten des Todes schleichen.
Und ich sehe schon riesige Berge aus Leichen.
Und viele werden das Ende nicht mehr erreichen.

Dies ist das letzte Jahrhundert.
Seid ihr wirklich so verwundert,
Die Verkündung unseres Endes zu hören?
Vielleicht werdet ihr euch darüber empören?
Oder euch in Hoffnungen und Illusionen fliehen?
Andere können diesen Gedanken nicht ertragen.
Aber niemand kann sich der Realität entziehen.
Und ich werde nicht aufhören, es offen zu sagen.

Dieses Jahrhundert wird gewaltig beben
Und das nächste wird keiner mehr erleben.
Am Ende wird nichts mehr stehen.
Und kein Lüftchen wird mehr wehen.
Dies ist das letzte große Kapitel.
Ich frage mich, wie lautet der Titel?
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Nie wieder! / Die Befreiung Berlins

Wenn der Krieg verloren geht, ist es vollkommen egal, wenn das Volk mit untergeht. Ich könnte darüber noch keine Träne weinen, denn es hätte nichts anderes verdient. (Adolf Hitler)

Das Brandenburger Tor inmitten von Trümmerhaufen.
In den brennenden Straßen die Stadtbewohner laufen.
Das Donnern der Artillerie geht unter die Haut;
Die schweren Einschläge sind ohrenbetäubend laut.
Viele Stadtteile sind ein riesiges Meer aus Feuer.
Eine große Rauchwolke gleicht einem Ungeheuer.
Jeder kämpft um sein Überleben.
Die Erde ist schrecklich am Beben.
Lautstark explodieren hier und dort Bomben und Granaten.
Und die Menschen in ihren Kellern auf das Ende warten.

Die Restaurants und Cafés, in denen einst glückliche Menschen saßen,
Wurden zerbombt. Zerstörte Panzer und Trümmer blockieren die Straßen.
Die Fabriken und Wohnungen sind nur noch Ruinen.
Und viele Versorgungswege nicht mehr funktionieren.
In einer Staubwolke zusammenstürzt der Turm.
Aufgelöst ist Goebbels verzweifelter Volkssturm.
Das ist der ersehnte Endsieg.
Da habt ihr den totalen Krieg!
Die Luft unerträglich nach Rauch und Fäulnis stinkt.
Ein Soldat verzweifelt ein weißes Laken schwingt.
Die letzten Kämpfer sich bald ergeben
Oder sie nehmen sich selbst das Leben.
Und in den Straßen wird es allmählich leise.
Endlich vorbei ist die lange Schreckensreise.

Die ganze Stadt in Trümmern liegt.
Der letzte Widerstand besiegt.
In den Straßen liegen überall Leichen
Und man sieht verzweifelte Menschen schleichen.
Krank und hungrig, auf der Suche nach etwas zum Essen,
Während die Hunde und Krähen von den Leichen fressen.
Verstörte Berliner in den Trümmern nach Überlebenden suchen
Und ihren einst geliebten Führer für all die Taten jetzt verfluchen.
Die Überlebenden, die durch die Trümmer Berlins gehen,
Werden später sagen, sie haben die Hölle gesehen.
Diese großartige Stadt, die einst im Zentrum Europas stand,
Wurde zum Hauptquartier des Bösen und ist jetzt ein Trümmerland.

Lange genug dauerte der Krieg.
Aber nicht mehr lange bis zum Sieg.
Panzer haben den Platz besetzt.
Viele wurden dabei verletzt.
Die Soldaten den Reichstag umstellen.
In der Ferne hört man Hunde bellen.
Hier und da noch Feuer brennen
Und man sieht Soldaten rennen.

Erste Freudenrufe. Die Hauptstadt ist gefallen!
Immer seltener hört man noch Kanonen knallen.
Viel zu lange regierte die Gewaltherrschaft,
Die die Demokratie brutal hat abgeschafft.
Endlich wird das Volk vom Diktator befreit.
Endlich vorbei sind der Terror und das Leid.
Ein Mann führte sie alle mit seinem Hass und Wahnsinn in den Abgrund.
Und schoss sich dann, sich feige in einem Bunker versteckend, in den Mund.
Nur zwölf Jahre brauchte es, um ein Land in den Untergang zu leiten
Und über einen ganzen Kontinent Tod und Terror zu verbreiten.
Das tausendjährige Reich war nur ein wahnsinniger Traum.
Blutgetränkt und aschebedeckt der begehrte Lebensraum.
Schreckliche neue Waffen ließen die Erde beben
Und Millionen mussten deswegen ihr Leben geben.
Riesige Lager und Massenmord wie am Fließband.
Der Teufel höchstpersönlich herrschte über Deutschland.
Die Monster der SS, die bis zum Schluss Juden in Waggons drängen,
Werden am Ende für ihre Gräueltaten am Galgen hängen.
Die Nationalsozialisten waren von ihrem Menschenhass besessen.
Gräueltaten beginnen dort, wo Menschen ihre Menschlichkeit vergessen.
Ein ganzes Land liegt in Trümmern.
Wer wird sich um sein Volk kümmern?

Die Sieger über eine Ruinenlandschaft schauen.
Es wird Jahre brauchen, alles wieder aufzubauen.
Auf dem Reichstag weht die rote Sowjetflagge im Wind.
Wie konnte all das geschehen? Ein ganzes Volk war blind!
Wurde verführt und belogen
Und in den Abgrund gezogen.
Die NS-Symbole aus Stein werden gesprengt oder zerschlagen,
Bilder verbrannt und die Hakenkreuzflaggen zusammengetragen.
Brennende Haufen, die Funken springen.
Die Sieger fröhlich tanzen und singen.
Hakenkreuze werden von den Flammen gefressen.
So viele waren vom Hass und Wahnsinn besessen.
Ein Mann und seine Komplizen ließen ein Volk verbluten.
Aber jetzt sind alle weg und es gibt Hoffnung zum Guten.

Und die Überlebenden sich eines entschlossen schwören:
So etwas darf sich nie mehr wiederholen.
Leider wird man sie auch später noch oft so reden hören.

Ob die Menschen in der Zukunft die gleichen Fehler machen?
Bei dieser Frage kann ich nur zynisch und traurig lachen.

Die breite Masse ist blind und dumm und weiß nicht, was sie tut. (Adolf Hitler)
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