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Gedichte über Katastrophen - Seite 10


Wir Menschen

( gegen die Fassungslosigkeit)

Gesellschaft wird von uns gemacht
Sie dehnt sich langsam aus
Über Grenzen, haben wir gedacht
Wär'n wir in Europa lang hinaus

Doch manch ein Kopf in dieser Welt
Baut sich höchstselbst als Entscheider auf
Die Entwicklung von Völkern die sich friedlich aufgestellt
Ist vehement verhemmt in ihrem Lauf

Eigensinn, Starrheit, nationales Denken
Muss die Gemeinschaft der Völker kränken
Nur ein Alpha Tier, das dem Feind die Kehle präsentiert
Einem Feind, der statt des Todeskusses Frieden praktiziert ...

Den Frieden haben wir nicht verstanden
In unsrem kleinen Hass
Haben für Schwäche selten eingestanden
Wirken in unsrer Stärke auch heute für Schwache Kranke und Behinderte nur äußerst blass

Überzeugung fördert das Vergessen
Wissen macht das Hirn besessen
Konzentration erzeugt auch Leere
Schwere überkommt des Denkers Ehre

Vergessen hat uns eingeholt
In unsrem Freizeitwahn
Alte und Arme haben wir verkohlt
Machen sie uns doch in unsrem Sinnen lahm

So versammeln wir uns zu Lebenszeit
Um den Professor der emittiert und seine klugen Doktoren
Bald sind wir dann soweit
Sehen zwar ganz differenziert haben jedoch den eignen Blick auf unsere Natur verloren

Des Haares Spliss spleißen wir Kraft Geist
Ein neuer Spruch muss her der des alten Spruches Gültigkeit beweist
Ein Schritt folgt auf den anderen
Kein Archimedes will um das was ist ewig lang im Kreise wandern

So gilt: Das was kommt wohl eher dem unsren Wunsch entspricht
Das was war entspricht den Wünschen demnach wohl eher nicht
Veränderung zeugt unsren Frieden
Friedlicher Stillstand wird stets hintertrieben

Letztlich ist das Prinzip des Lebens auch das des Todes
Tadel der Gegensatz des Lobes
Frieden vergeht im Krieg
Erleuchtung verliert sich in des Menschen Trieb ...


© Auris Caeli
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Die Kuh Elsa (frei gedichtet nach dem Sketch von Dieter Hallervorden)

„Ja, hier Graf von Seidewitz
Wer stört mich und was gibt’s“

„Hier ist ihr Butler Hagen
Ich wollte Ihnen nur sagen
Dass Ihre Kuh Elsa gestorben ist“

„Hä, wie… Was soll dieser dumme Mist
Ich habe tausend Kühe auf meiner Farm
Da kommen Sie mir mit so einem Schmarn
Ich habe gesagt nur bei dringlichen Sachen
Bringen Sie mein Handy zum Erwachen
Während ich die Woche verreist bin
Und da kommen Sie mit so einem Schwachsinn
Also nur wichtige Anrufe. Ist das klar?“

„Ich habe nur gedacht. Weil es die Elsa war.“

„Ist mir doch egal und jetzt Gute Nacht.
Obwohl jetzt bin ich eh schon aufgewacht
An was ist denn die Kuh nun gestorben?“

„Das Dach ist der Elsa zu schwer geworden.“

„Wie meinen Sie, das Dach war ihr zu schwer?“

„Als die Wände Opfer wurden, vom Flammenmeer.
Konnte das Dach sich in der Luft nicht mehr halten
Und haben die Lebenslichter von Elsa abgeschalten
Indem es ungebremst daraufhin auf sie drauf fiel
Ich vermute, das Gewicht war ihr dann einfach zu viel“

„Soll das heißen, die Scheune ist abgebrannt?“

„Ja, der Funkenflug zog über Luft und Land.“

„Und, und, von wo ging der Funkenflug aus?“

„Von ihrem Landsitz, genauer vom Haupthaus.
Zuerst hat der Wind noch anders geweht
Doch im Laufe der Stunden hat er gedreht
Und flog dann dorthin, wo die Scheune war
War echt sehr viel Pech für die liebe Elsa.“

„Jetzt geben Sie endlich Ruh
Mit dieser dummen Kuh
Warum hat mein Haupthaus gebrannt?“

„Ihr Sohn ist die Stiege runter gerannt
Dabei hielt er die brennenden Kerzen“

„Sie, Sie belieben wohl doch zu scherzen?“

„Nein. Dabei hat er eine Stufe übersehen
Konnte deshalb auf ihr nicht richtig gehen
Fiel daraufhin die Stiege krachend hinab
Weil der dadurch gebrochene Arm es nicht hergab
War Ihr Sohn nimmer in der Lage die Kerzen zu tragen
Es war halt echt sehr viel Pech für die“ „Herr Hagen!“

„Kuh Elsa
Bitte, Ja?“

„Warum ist mein Sohn mit brennenden Kerzen die Stiege runter gedüst?“

„Er dachte, ihre Frau hätte es so schöner, kurz nachdem sie gestorben ist.“
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