Gedichte über Jahreszeiten - Seite 435

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Das alte Jahr ist faßt geschafft,
ins "Neue" geht's mit frischer Kraft.
Der Winter hat jetzt alle Fäden in der Hand,
sorgt für Schnee und Eiskälte im ganzen Land.

Alles geht wieder von vorne los,
manche Traditionen feiern wir ganz groß;
Skifasching und Kirchenfeste,
"Anlässe gibt's in großer Zahl"
die Heiligen 3 Könige, Apres-Ski Partys und Karneval.

Viele freuen sich schon auf erste Vorbereitungen im Garten,
wollen nicht bis Ostern warten.
Man denkt im Winter schon wieder an die Frühlingszeit,
doch die ersten warmen Sonnenstrahlen sind noch sehr ... sehr weit.

Wir müssen erst den langen Winter übersteh'n,
bevor wir erste Krokusse und Schneeglöckchen draußen seh'n.
Vorrang haben die Pflanzen jetzt im Wintergarten,
ehe wir im April dann richtig in den Frühling starten.

Die Erde hält den Atem an,
die Bäume stehn wie dunkle Wacht,
und über Felder, tief und weit,
legt sich des Winters schwere Hand.

Die Stunden sinken stumm herab,
als wären sie von Ewigkeit –
in klarer, kalter Sternennacht
verharren wir, verlangsamt, leis.

Und alles, was das Jahr uns nahm,
was es uns gab und wieder riss,
liegt nun in frost’ger Ruhe da,
als wär der Schmerz ein ferner Harm.

Noch halten wir die leere Schale
des neuen Jahres in der Hand,
die Tage gleiten wie ein Nebel,
ein Licht nur zögernd niederfällt.

Doch eine leise Ahnung keimt
im dunklen Grund der kalten Zeit,
als könne selbst der Winter finden
den zarten Spross, der Neues meint.

Vielleicht trägt uns ein stilles Hoffen
in diesen rauen Jahreswind,
und ein Beginn, ganz sanft und offen,
lebt in uns wie ein schlafend Kind


SDR

Schnell wie ein Wimpernschlag ist dieses Jahr vergangen.
Der besten eines war‘s mir nicht.
Manch eine Hoffnung hat am vielbeschwor‘nen Nagel schlaff gehangen
Ich hab sie hängen lassen mit verdrossenem Gesicht.

Für Nebel, Trübnis sind mir Augen NICHT gegeben
Sie suchen nach der Schönheit und dem Licht
Und nicht zuletzt nach Freude und nach Leben
Nach Hoffnung und nach Zuversicht.

Das alles schnür ich in mein Bündel
Mach mich ganz fröhlich auf den Weg
Dreh’ unterwegs vieltausendfach die Sternenspindel
Und werf die alten Sorgen weg.

Ich sammle an den Wegesrändern Glücksmomente
Und Dankbarkeit für alles was da ist:
Für Glaube, Hoffnung, Liebe und die Hände
In denen mir zu allen Zeiten Halt gegeben ist.

Ein’ neue Zeit steht vor der Tür
Nicht besser als die alte mir erscheint
Auch SCHLECHTER nicht, so denk ich mir
Auch MORGEN wird gelacht und auch geweint.

Ein gutes Jahr, das wünsch‘ ich dir
Mit frohem Mut und Zuversicht.
Und dazu reichlich Gottes Segen, dir
und den Menschen, die du liebst.

Der Winter kam still übers Land,
ich fühl mich Jahre älter,
der Frost reicht leise mir die Hand,
das Herz wird kalt und kälter.

Verschneit ist schon die ganze Welt,
verdeckt wird alles Leben,
der Wind fegt über Wald und Feld,
mit eisigem Bestreben.

Das ganze Land ist strahlend weiß,
der Mensch sehnt sich nach Farben,
der See gefriert zu blankem Eis,
die Tiere müssen darben.

Die Freude ging schon lang verlorn,
kein Sonnenschein am Morgen,
das Lachen ist längst eingefrorn,
die Seele ist voll Sorgen.

Oh Frühling, komm doch bald herbei,
bring Wärme in die Herzen,
mach alles wieder leicht und frei,
vertreib des Winters Schmerzen.


© Kerstin Mayer 2010