Gedichte über Jahreszeiten - Seite 371

Liebe doch auch den November…


Der Nebel zieht jetzt öfter
durch das weite, öde Land,
und deine vielen Wünsche
verlaufen sich im Sand,

die Straßen und Gassen sind
an manchen Tagen spiegelglatt,
dafür leuchten die Straßenlampen
herrlich romantisch matt,

ja, und scheint gelegentlich
die müde, schwache Sonne,
dann leere hurtig und flugs
deine dunkelblaue Regentonne,

Siehst du täglich das Novembergrau,
dann denke einfach, es wäre
ein zartes Himmelsblau,
und deinem Magen geht es nicht mehr mau,

auf keinen Fall störe dich nicht
an dem nassen, kalten Regen,
im Frühling und Sommer war er
vor allem für die Bauern ein wahrer Segen,

darum liebe den grauen November,
die Freude und den Lohn erhältst
du dann gewiss, im Monat Dezember…

Laub so überreich,
wie meine trüben Gedanken,
das ich zusammenfege
in eine Ecke -
für den kleinen
Igel in meinem Garten...

Beim Himbeerstrauch,
die letzten drei Früchte
im November!
Wir zanken uns
lachend darum...

Die Rosenstöcke
für den Winter
herzurichten,
noch eine Knospe
in der Vase,
mich erfreuend,
ihr betörender Duft...

Der Nachbar
von vis a vis,
ein Plausch,
gebührende Entfernung -
ein eigenartiges
Jahr,
dieses Jahr!

© Uschi R.