„Wie bin ich denn?“
Manche Menschen fragen gern:
„Magst Du mich, wie bin ich denn?
Wer geht an mich ran, welcher Stern,
Gibt es für mich gar einen Fan?“
Ja, Selbstdarstellung könnte dienen,
Wenn sie ehrlich ins Netz geschrieben.
Braucht man dazu denn noch die Bühnen,
Auf denen manche sich nur lieben?
„Wie bin ich denn?“ frage ich mich,
„Ich bin nicht Goethe, Schiller, Brecht,
Doch hab' ein Faible ich für Dich,
Denn Eure Verse sind mir echt!“
Mozart war manchmal „g'schbässig“,
Das heißt ein wenig wild, verrückt.
Dennoch suchte er findend unablässig,
War von Sprache und Wort entzückt.
Man muss von sich absehen lernen,
Darf sich ja nicht so wichtig nehmen,
Um Mitmenschen reich zu besternen –
Und darf sie deshalb nie beschämen.
Oft geht der Wortgaul mit mir durch,
Doch muss das Pferd geritten sein:
Es ist der Geist und nicht der Lurch,
Der Wahres trennt vom Musenschein.
Weiterhelfen kann der Humor,
Wenn wir nicht immer nur uns sehen,
Fortgehen von Blitzlicht, Furor,
Weil zu Fairness wir immer stehen.
©Hans Hartmut Karg
2022
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