Gedichte über Ich (Seite 48)

Ich bin

Ich bin ein Lichtstrahl
der sich manchmal verirrt hinter den Schattenseiten des Mondes
an den Sternenvölker vorbei in die Flucht vor dem Nichts
Auf der Suche nach immer mehr
halte mich hoffnungslos in den schwarzen Löchern versteckt
die des Schöpfers weissen Mantelsaum bedecken
Atme Sternenstaub und Gütezauber
Oft erwache ich dann wieder ergeben in großer Gnade
im gefühlten Bewusstsein der Liebe
Ich bin - ja ich bin

© Marcel Strömer
[Magdeburg, den 21.04.2019]

Ich

Der Sandsack drückt
Drückt schwerer und tiefer und die Augen auf
Das Herz sticht und versperrt den Hals und den Atem
Die Augen Brennen und fließen
Der Drang ist unerträglich nach rot doch der Sandsack zu schwer
Er Drückt
Drückt auf mein Herz und meinen Hals, auf meine Augen und gegen meine Haut
Meine Augen offen nass, mein Atem mühsam, mein Drang so rießig, mein Druck zu schwer.

Das Bild

Eigentlich
einfach ein Bild
aus der Natur…
Ein Bild wie tausend andere….

Du wirst jetzt vielleicht suchen,
was ich hier fotografieren wollte…
Irgendetwas,
was heraus sticht,
irgendwas Besonderes….

Es gibt so vieles
auf dem Bild.
Vieles,
was du vielleicht nicht
auf den ersten Blick erkennst.
Vieles,
was du möglicherweise erst siehst,
wenn du deinen Blick
auf ihm verweilen lässt...

Kann sein,
du entdeckst
einen Zauber.
Kann sein,
du entdeckst
eine unglaubliche Vielfalt.
Kann sein,
du entdeckst etwas,
das vergeht,
kann sein
etwas, das entsteht…

Kann sein
etwas kleines,
kann sein,
etwas großes.

Mit all dem,
vielleicht auch
in all dem
kannst du auf jeden Fall
auch mich entdecken.

© A. Namer

Kleine Fluchten

Wir sind die Malermeister dieser Welt.
Tapetenwechsel heißt das Zauberwort.
Das Reisen bildet und verbraucht das Geld,
beschwerlich ist allein schon der Transport.

Auch immer trendy sein ist gar nicht leicht.
Denn Bildung soll – bei Gott! – kein Selbstzweck sein.
Bevor die Malediven eingedeicht
schaun wir sie lieber an im Dämmerschein.

Urlaub heißt die kleine Flucht vom Leben.
Wir fliehen oder finden uns darin.
Wer fliehen will, tritt sehr gerne daneben.
Wer nur sich sucht, der findet ein „Ich bin!“

Skallerup Klit, Lonstrup, Dänemark, 01.01.2019

Lass los

Du bist besser als das.
Sag mir, was
Willst du damit erreichen?
Was soll das heißen?

Ich bin nie genug für dich.
Und auch für mich.
Ich werde dir
nie soviel bedeuten wie du mir.

Loslassen kann doch nicht so schwer sein
Du kannst es anscheinend sehr gut, fein.
Ich will mit mir im Reinen sein.
Und mich nicht immer sehen als klein.

Schau mal: Du wirst glücklich.
Auch ohne ihn.
Das meine ich wirklich.
Ich werd dich zum Ziel hinziehn’. :)

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