Am Liebesbrunnen
©Hans Hartmut Karg
2017
Vergangen sind die vielen Jahre,
In denen ich dorthin gegangen,
Weil doch der Mensch ein wenig fahre,
Um an sein Ende zu gelangen.
Am Liebesbrunnen liegen zwei:
Bloßnackt ein Mann und eine Frau,
Damit die Liebe ewig sei –
Und Rosen blühen – welche Schau!
Die messingfarbenen Menschenleiber
Finden des Besuchers raschen Blick
Und kleine Wasser sind die Treiber
Für immerwährend' Sonntagsglück.
Hier kann ich manchen Schmerz vergessen,
Der mich mitunter lästig plagt,
Wenn ich auf einer Bank gesessen
Und mir die Liebesfrohe sagt:
„Auch Du hast Liebe reich genossen,
Erinnerlich bleibt mir Dein Blick,
Den Deine Sehnsucht hat vergossen
Als Dank für ein erfüllt' Geschick.“
So sitze ich da gern im Jahr,
Wo mich Erinnerung reich besprungen
Und mir der Brunnen sagt, wie's war,
Als wir die Liebe dort besungen.
*