ich habe deinen silbermund geküsst
im fahlen licht des monds, der neu erstand.
die küsse tropften ab
wie dunkle perlen von der lotosblüte.
ich hielt sie, heimlich und versteckt,
in meinem herzen fest,
und selbst der goldne tau des frühen tags
war mir zu schal. ich hing an deinen lippen.
weisst du uns noch?
hat doch auch Orpheus nie Eurydike vergessen.
wir hören seine lyra manchmal sacht im wind
den eichbaum wie die nymphe einst umschmeicheln.
dann lausche ich nach dir,
als wär's ein schritt nur,
der dich wiederfände,
doch der kristallne tag
hält meine flügel fest,
sonst wär ich längst bei dir.
geschwätzig ist die nacht.
raunt sie nicht unaufhörlich traute lieder?
als wäre ich Eurydike.
ich hör so gerne zu.
Copyright © Marmotier 2017