Wolken preschen durch den Himmel.
Durchkämmt, zerfurcht von blattlosen Ästen
entladen sie ihr Wintergrau
über uns im Schutz der nackten Hecke.
Eine Böe bricht sich das Genick
in deiner Halsbeuge,
verliert ihren Schrecken, denn nun trägt sie
Noten von Sandelholz, Leder und Eichenmoos.
Ewig möcht ich dich so atmen!
Mir klopfen Tropfen auf die Stirn,
-pock, pock, pock!-
schneller noch als Purpurblut
mir durch die Adern prescht.
Ich wende meinen Blick zum Sturm
der durch deine paynesgrauen Augen zieht.
Berühren möcht ich sie,
bestaunen wie glänzende Kiesel.
Doch du hüllst sie in Wimpern,
und ich nehme dein Versinken
mit jeder Faser in meinen Tiefen auf.
Nun fließt Sommer von deinen Lippen.
Erdbeer, Himbeer, reife Aprikosen...
Und ich schmecke Safran und Bourbon
in Sekunden, die wie Honig träufeln,
bevor Aubergine, Basilikum und Trüffel
zum raschen Aufbruch mahnen.
Kalt ist es ohne dich, und rauh bläst der Wind.
Komm wieder und schenk mir den Juni!
© Anouk Ferez 3-2015