Siehst du durch meine Augen Lichterreigen,
versiegt der Wolkenguss in grellem Neid,
wie Phönix aus der Trübnis, vollends steigen,
ersehnter Sonnenfluss und Goldgeschmeid'
Des Himmels Fluten wärmend weltwärts strömen,
kein Wolkenfleck das lichte Rinnsal stört,
der Ferne dunkelschönes Donnerdröhnen
sein Farbenspiel im Diesseits nicht betört
Gewiss das Himmelsfeuer nicht verwehret,
was stets geächtet ward in bösem Traum,
von alters her das Mensch'geschlecht verehret,
was trefflich stillt den Durst im Seelenraum
Es hat der Gaumenfreude nicht zu munden,
nur Herzwerk frönt der schlichten Himmelskost,
den Schlemmenden würzt Wein des Mahles Stunden,
Licht ist der Lebensfreude süßer Most
So sammle ich bewusst der Sonne Gaben,
bevor der Schatten tristes Reich mich übermannt,
am vollen Kelch des Lichts will ich mich laben,
ob je ein Mensch wohl Licht im Jenseits fand?
(C) Lars Abel