Gedichte über Ich brauche dich - Seite 112

Leben war schön
bis zu jenem Tage
an den ich kaum
zu denken wage
verderb seither
von Tag zu Jahr
an Herzschmerz
der mir da geschah

Mein Haar dünn
der Bart ergraut
trag Kummerfurchen
in der Haut
mein Körper dürr
und ausgezehrt
vom Leiden das
von Lieb sich nährt

Es verbirgt...
Gutmenschgrinseschleier
ersauf drunter stotig still
in nächtlich Tränenweiher
bin selber schuld
und krank und dumm
fall mit Glück
schon bald tot um


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Selten kann jemand über seinen eigenen Schatten springen.
Wenn doch, dann würden alle Pläne gelingen.
Ob draußen in der Welt oder in einer Beziehung,
ganz egal, selten schafft jemand eine 180 Grad Drehung.

Wenn jemand die Freiheit liebt,
darf es nicht geschehen, dass er sich in eine Beziehung begibt.
Es gibt denn dann Tage, wo er fliehen tut.
Um zu bleiben fehlt ihm der Mut.

Man sagt, ich liebe dich und geht dann doch.
Der Partner fällt so bestimmt in ein tiefes Loch.
Man will niemanden etwas böses und doch nimmt man so etwas in den Kauf.
Der Partner ist dann bestimmt nicht gut drauf.

Man verspricht jedes Mal, man ändert sich.
Der Partner sagt aber bitte nicht wegen mich.
Eine gesunde Balance finden, dass ist schwer.
Dich glücklich zu sehen ist mir wichtig,
doch bist Du nicht da, ist mein Herz ziemlich leer.
Also wie machen wir es jetzt richtig?

Deine Freiheit möchte ich nicht beschneiden.
Ich würde lieber Dich überall hin mit begleiten.
Meine Liebe soll Dich aber auch nicht erdrücken.
Deswegen werde ich mich vor Deinen Wünschen bücken.

Sehe ich Dich glücklich, so bin ich es auch.
Meine Gefühle zu Dir wachsen nicht nur unterhalb des Bauch.
Auch ich kann nicht über meinen Schatten springen.
Ich möchte aber zusammen die Lieder des Glückes singen.

Wieder schaut der Himmel bitter
und die Krankheit schnürt die Kehle.
Kleinmut hängt wie ein Gewitter
bis an meine Haustürschwelle.

Ein kalter Herbst riss auf die Türen,
das wir drinnen fast erfroren.
Beide konnten deutlich spüren,
unsre Liebe geht verloren.

War nicht sinnlos dieses Streiten? 
Duellanten an der Schranke.
Der Herbst zeigt purpurrote Seiten
und die Seel' schmückt Trauerranke.

Sommer, wo bist du geblieben?
Eine Eisschicht deckt die Pfützen.
Weißt du noch wie wir uns schrieben?
Bin ich gar nicht mehr von Nutzen? 

Der Wind schwirrt in des Baumes Krone.
Ist die Freundschaft nun am Ende?
Und auf einmal, wie die Sonne,
fiel ein Blatt in meine Hände…


Nachdichtung