Gedichte über Humor - Seite 1141

Ein Würmlein sitzt auf einem Blatt
von einem Baum, der sonst keins hat.
Ach ja, es ist schon sehr fatal:
Es fraß den großen Baum ganz kahl.

Nur dieses Blatt wo's Würmlein saß
fiel nicht zum Opfer seinem Fraß,
obwohl es großen Hunger hat.
Es gibt ihm Halt nur dieses Blatt.

Nun fragt man sich: Ist es noch klug?
Wann endlich hat es nur genug?
Wird denn das Würmlein nie mehr satt?
Was, wenn es einen Bandwurm hat?


© Greta Hennen

Müd sitz ich auf der Veranda.
Meine Frau, die dicke Wanda
Liegt noch in der Badewanne,
dass sie sich etwas entspanne.

Ich schau ins Bad und ich erschrick,
mein Gott ist meine Wanda dick!
Die Wanne ist am überlaufen,
doch hör ich Wanda nicht mehr schnaufen.

Drum werf ich einen Rettungsring,
ruf: “Wanda fange auf das Ding!“
Und dann: “Schwimm nicht so weit hinaus,
sonst zieh ich deinen Stöpsel raus.“

Puppentheater

Die Marion ist eine Nette,
hängt an Fäden, geht zu Bette
wenn man es ihr sagt.
Doch bald da kommt der Tag,
da werden alle Fäden reißen
und die nette Marion wird beißen.

©Inge Millich

Der Herr sprach einst zu mir im Traum,
mein Freund fäll deinen höchsten Baum.
Daraus wirst du ein Schiff dir bauen,
worauf die andern neidisch schauen.

Ich lass es regnen, Tag und Nacht
und dann flüstert er noch sacht:
"Du bist es, den ich retten werde,
der einzige auf dieser Erde."

"Warum hast du grad mich erwählt?"
"Ach weißt du", und er lacht gequält.
"Weil du stets auf Grammatik pfeifst
und auch die Metrik nicht begreifst.

Da kannst du jetzt ein Weilchen üben,
sonst reicht dein dichten nicht für drüben.

Es fällt von dem Berg ein Steinschwall.
Die Straße die wird ein Schweinstall.
Und von Dieben den Lahmen
und den liebenden Damen,
da gab es nur einen Kniefall.

Ein Schreiner aus Quitzöbel,
der baute die Möbel.
Benutzte mit Stolz,
als lieber mit Holz,
die Trockenen Pöbel.

Elefanten im Zirkus aus Quambeck,
die beschließen den Tanz auf dem Schiffsdeck.
Und Tröten und Trampeln,
mit Blumen in Ampeln;
und den Mäusen, den fliegt da der Speck weg.