Das bunte Haus
Einst wollte Paradies es sein,
Den Kindern ein Refugium,
Doch dann stand es für sich allein,
Entvölkert – ein Martyrium.
Keiner bedient mehr die Rollos,
Niemand lebt in diesem Haus,
Verwildert der Garten, blühend groß:
Die Lilien wachsen hoch hinaus.
Wenn es nur noch die Trennung gibt,
Wird alle Buntheit fahl und grau,
Weil man sich leider nicht mehr liebt
Und die Natur zur wilden Schau.
Doch junge Mieter sind gekommen,
Siedeln sich an in buntem Haus,
Haben die Räume eingenommen,
Pflücken manchen schönen Strauß.
Schutz gibt ihnen das bunte Haus,
Der kleinen Familie Lebensglück:
Zu den Beeten gehen die Kinder hinaus,
Begleitet von elterlichem Liebesblick.
©Hans Hartmut Karg
2023
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