Einst saß ich so ganz alleine am Strand,
in meiner Hand ein Blümelein,
ich sang ihm von Liebe, von Schmerzen und Trauer,
vom Sterben und vom Verlassensein.
Ich sang ihm von Leere, von einsamen Nächten,
von Mächten, die heimlich die Seele rauben,
ich sang ihm von Leid und gestorbenen Träumen,
von Zweifeln und totem Glauben.
Da neigte das Blümlein ganz traurig sich nieder
und wieder meint' ich die Leere zu sehn -
verlorene Liebe, gestorbener Glaube
und Träume, die untergehn.
Da stand ich auf und warf es ins Meer,
denn leer war alles um mich herum,
so sinnlos, so farblos, so ganz ohne Leben,
nur lieblos und einsam und stumm.
Das Blümlein - nie hätt ich es weggegeben,
hätt ich doch nur seinen Namen gekannt,
nun hab ich mir selbst das Herz gebrochen -
Das Blümlein ward Hoffnung genannt.
(Ilka Berikhan)
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