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Gedichte über Hoffnung - Seite 394


Ihr wißt garnichts

Niemand kann fühlen, was ich fühle.
Keiner kann sehen, was ich sehe.
Nichts kann mir ersetzen, was ich verloren habe.
Alleine in einer Zwischenwelt, wo jede Hoffnung, jedes Gefühl zu Staub zerfällt.
Alles im dunkeln, sinnlos und leer.
Du bist für immer fort,daran ändert sich nichts mehr.
Es bleibt alles liegen, das atmen fällt schwer. Mein Leben davor, wofür ich lebte, woran ich glaubte, gibt es so nicht mehr. Ich versuche zu lächeln, während meine Seele weint.
Versuche weiter zu leben, wenn auch der Wunsch zu sterben in mir keimt.
Alles fällt mir schwer, ich kann nichts dagegen tun.
Die Frage, die mich quält :"Kann mein Kind in Frieden ruhen?"
Was soll ich noch machen?
Ich kann nicht verstehen.
Das Du deine Worte wahr machen würdest, konnte ich nicht kommen sehen. Mein Gewissen plagt mich Tag und Nacht. Habe ich als seine Mutter alles richtig gemacht.
Ohne meinen Sohn ist die Last so schwer. Mein Wille und die Kraft zum weiterleben, sie fehlen mir sehr.
Darf ich noch Lachen, nach all dem Leid? Oder vegetiere ich dahin, in einer trostlosen Zeit. Das Weinen fällt mir plötzlich schwer, ich finde keine Tränen mehr.
Gefangen, unsicher und allein, meine Tür ist verschlossen, kaum jemand darf noch herein.
Meine Flucht in den Schlaf schenkt mir ein bißchen Ruh, mit einem Hauch Erinnerung decke ich mich zu.
Doch sehe ich Dich nicht in meinem Traum, es ist erst 5 Wochen her, an den Klang deiner Stimme erinnere ich mich kaum.
Es reißt mich runter, es zerrt mich hin und her. Für mich bleibt keine Hoffnung mehr. Alles zu verstehen, fällt mir schwer. Die Menschen, die mir wichtig, außer 1-2 gibt es von ihnen nicht mehr. Es gibt noch zwei, auch mein Fleisch und Blut, sie waren Brüder.
Sich zu ihrem Bruder zu bekennen, über den Tod hinaus, sie lassen weder Trauer noch Tränen heraus. Das verletzt mich, schürt meine Wut, seinem Bruder die letzte Ehre zu erweisen.
Sie lassen mich allein in meinem Schmerz, sie trocknen meine Tränen nicht.
Wie geht es dir Mama,
höre ich sie nur selten fragen. Sie wollen vom Tod nichts wissen.
Die Familie bricht auseinander, das Band des Blutes zerrissen. Zu all dem Schmerz kommt Verbitterung.
Die Enttäuschung, die Wut schreit tief aus mir heraus. Doch ich bleibe stumm.
Schließe leise meine Tür, möchte keinen mehr belasten.
Jeder kriegt im Leben, egal ob schlecht oder gut, am Endekriegt jeder seinen Lohn dafür.
Es ist wie es ist!
Ich kann nichts mehr ändern, und leichter wird es auch nicht mehr.
Der Tod meines Kindes hat mich in einen Abgrund gerissen, ich bin innerlich so leer.
Wenn jetzt der Zeitpunkt ist, für meine Fehler büßen zu müssen!
"BITTE SEHR!"
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