Gedichte über das Herz - Seite 185

(…Mensch)

Ebenda und Eben drum
Ich leise vor mich summ
Die Vergangenheit, seh´ ich recht klar
Liegt hinter mir, das ist wohl wahr

Ebenda ist bloß ein kleines Wort
Ebenda lebe ich an keinem Ort
Gemarkung, Flurstück, Hab und Gut
Bezwingen mich in Glut und Wut

Ich will, ich bin und werde sein ...
Will ich Habenichts laut schrei´n
Können tu ich im Grunde nichts
Das ist die Botschaft des Gedichts ...

Was wird, das weiß ich zu genau
Zu Asche werd´ ich, brenne blau
Vergänglichkeit ist mein Geschick
Vergessen!!! ... ist mein größter Trick

Trotzdem, sinne ich für mich
Ein bisschen nur: Ich liebe dich!
Mein Atem wird auch deiner sein
Im Herzen bist Du nie allein ...

© Auris cAeli

Wie kann ich eine Frau finden?
Ich muss unbedingt meine Schwächen überwinden.
Warum bin ich eigentlich so Menschenscheu?
Na ja bis jetzt noch keine Frau treu.

Stehe ich mal dann doch vor einer Frau,
dann weiß ich ganz genau,
meine erste Frage wäre, ist sie vollends treu.
Ich verliere so aber nicht meine Menschenscheu.

Schwer fällt es mir dann ein Gespräch zu beginnen.
Am liebsten würde ich dann im Boden versinken.
Über meine Leber läuft dann eine Riesenmaus,
denn ich bekomme wirklich kein einziges Wort raus.

Zu anonymen Frauen kann man keine Beziehung knüpfen.
Ich will unbedingt schützen.
Nur anonym kann man keine reale Frau finden,
mit der ich mich könnte verbinden.

Ich mache es immer wieder alles kaputt.
Wenn ich immer nur allein nach Haus gehe, steigt bei mir der Frust.
Ich kann einfach nicht den Mut aufbringen
und einer schönen Frau mal ein Ständchen zu singen.

Auf der Suche nach dem Erzeuger

Früher tabuisierte man solche Schwangerschaften,
Welche von ledigen Frauen auszutragen waren,
Denn die Gesellschaft wollte für Schande nicht haften,
Mit Schweigen musste man alles bei sich bewahren.

Mit dem Tabu fragte nach Jahren keiner mehr danach,
Wer wohl Vater des neugeborenen Kindes.
So überdeckten Familien gemeinsam die Schmach:
Das Kind war kein Zeichen des Götterwindes!

Heute wollen Kinder schon sehr genau wissen,
Wer ihr leiblicher Vater und wohl ihr Erzeuger,
Warum sich Menschen getrennt, sie sich nicht missen,
Obgleich sie doch geliebt – ohne Herzensbeuger?

Und so fragen sie, um von sich mehr zu erfahren,
Wer das ist und wer das wirklich war,
Von dem sie ererbt Augen, Farbe von Haaren,
Leib, Seele, Geist – und was wunderbar...

Denn sich selbst verstehen kann der Mensch nur,
Wenn er etwas erfährt von den Eltern, den Ahnen,
Wie diese lebten, wie deren selbstische Natur,
Um sich eigene Schritte ins Leben zu bahnen.


©Hans Hartmut Karg
2023

*