Gedichte über das Herz - Seite 18

Ja, heute wollen wir
tüchtig Lachen.
Zum Frühstück
Sektkorken krachen.
Den ganzen Tag
geile Sachen machen.
Vorsorglich über
Hass und Krieg wachen.
Mit Akribie Schmutz
und Blut wegwaschen.
Bloß nicht mit
Freunden verkrachen.
Auf jeden Fall
Nachbarn anlachen.
Ja, ich liebe
so wichtige Sachen.

Genau, deshalb wollen
wir heute mal
Freudentränen lachen.

Ernestine Freifrau von Mollwitz

mageba

Menschen wollen schaffen
Sicher nicht wie die Affen
Wollen Häuser bauen
Fröhlich nach vorn schauen

Nutzen ihre Kraft und Geist
Die meisten sind nicht feist
Oh Graus wie ungeheuer
Plötzlich ist vieles zu teuer

Gibt da einige ohne Geist
Typen einfach nur dreist
Leben wir wie Affentier
Stinkt alles voll nach Gier

Ja, was geht da wohl noch
Massen krabbeln im Loch
Dachte alle sind echt gleich
Nur nicht arm und reich

Ernestine Freifrau von Mollwitz
mageba

Beginnt der Schnee
In meiner Seele
Zu schmelzen

Beginnt der Löwenzahn
In meinem Herzen
Zu blühen

Beginnt Musik
Aus allen Ritzen
Zu strömen

Beginnt das Leben
Purzelbäume
Zu schlagen

Beginnt die Liebe
Ein Fenster
Zu sein


© René Oberholzer

In eisig‘ Kälte hüllt sich die Welt,
Gefrorene Träne, vom Himmel fällt.
Die Stille umhüllt, ein schweigendes Lied,
Inmitten des Schnees, das Herz tief betrübt,

Die Seele erstarrt, in Winterkleid gekleidet,
Von eisigen Fingern, gefühllos bereitet.
Gedanken wie Kristalle, zerbrechlich und klar,
In der Kälte des Winters erstarrt das Jahr.

Tief in der Dunkelheit, ein Funken noch glüht,
die Dunkelheit mit Wärme besprüht.
Im Frost der Gefühle, ein zartes Verlangen,
Nach Wärme und Liebe, in kalten Tagen.

Gefangen im Bann, der winterlichen Zeit,
Die Seele erzittert, im eisigen Streit.
Doch im Herzen ein Feuer, das leise noch brennt,
Bis der Winter vergeht und das Leben wieder erwähnt.

So durchlebe alle stumm, die Kälte und Pein,
Bis der Frühling erwacht und die Welt wird wieder sein.
Bis dahin verweil‘ alle, im Winter gefangen,
Mit einem Hauch von Hoffnung, im eisigen Bangen.

Robert Späth