Gedichte über Gefühle - Seite 63

Ein Mensch schwankt zwischen Glück und Schmerz
weiß nicht was er so wirklich fühlt.
Hier weitet sich, dort engt sich’s Herz
ist innerlich recht aufgewühlt.

Kann nicht erklär’n warum’s so ist,
schläft kaum des Nachts, was ungewohnt,
liegt wach, das Denken führt zu nichts
was sein Gemüt nicht wirklich schont.

Die Seele spielt total verrückt,
Freude und Angst wechseln sich ab.
Ist er nun krank, wird er verrückt,
kommt er demnächst vielleicht ins Grab?

Das geht glatt eine Woche so,
dann kommt das Licht, die Sonne lacht.
Der Mensch wirkt heiterer und froh
kein Ding das ihm mehr Sorgen macht.

Der Mensch hat daraus viel gelernt
Die Sonne ist’s. Das Licht allein
bestimmt, ob sich das Glück entfernt
und ist auch Grund zum Fröhlich sein.

Zu Stein gewordene Musik
Wird Petersburg genannt.
Kein bess’rer Ort als dieser
Ist mir bis jetzt bekannt.

Die Stadt liegt an der Newa,
Glänzt schön in der Natur,
Von Dichtern besungen,
Ein Wunder der Kultur.

Am Kai – der Eherne Reiter
Erhebt sich hoch zu Ross,
Und grüßt von oben heiter
Am schönen Winterschloss.

Wie schnell verfloss die Jugendzeit,
Im wunderbaren Nord.
Die Schmerzen sind noch nicht geheilt,
Genug bekam ich dort.

Ich denk’ an meine Freunde oft.
Wer ist noch dort geblieben?
Im Herzen tief liegt dieser Ort,
Ich werd’ ihn ewig lieben.

© Polina Narodezki

Das Land der Finsternis ist mächtig dunkel,
ich höre überall Gemunkel.
Es kommt von den alten Bäumen,
wenn ich hier bin,
glaub ich zu träumen.
Im Land der Finsternis geht Geraune
durch meine Ohren
und der Wind braust mir
durch meine Poren.
Das Land der Finsternis schaut wie im
Märchen aus,
doch wenn ich dort bin
gibt es keinen Weg mehr hinaus.
Ich bin wie in einem Albtraum gefangen,
wie soll ich bloß nach Hause gelangen?
Zu Hause gibt es Wärme und Licht,
im Land der Finsternis gibt es das nicht.
Morgen träum ich vom Land der Sterne
und dort bin ich sicher gerne.

Lucia Amelie Werres, Januar 2017

Unvergängliche Gefühle

Es ist, als war es gestern erst
doch ist es lange her.
Ich sah sie an und wusste gleich,
das Mädchen mag ich sehr.

Die Zeit verging, verrann so schnell,
so nahm es seinen Lauf.
Sollte ich bleiben, sollt ich gehen?
Ich wusste es nicht genau.

Die erste Zeit, wohl wöchentlich,
schrieb ich ihr Briefe, an die zwei.
Doch weil es keine Antwort gab
wusste ich voll Schmerz, es ist vorbei.

Es ist so dreißig Jahre her.
Ich konnte nie vergessen.
Als ich sie traf im Monat Mai,
merk ich, ich bin besessen.

Nach dreißig Jahren Wartezeit,
fast sieben Jahren Zweisamkeit,
hab ich verstanden was es heißt.
Mein Herz war vergeben, schon lange Zeit.