Gedichte über Gefühle - Seite 321

Ein Schiff aus Papier,
ich schick es zu dir.
Über das Meer,
ohne Wiederkehr.

Beladen mit Glück,
vom Mond ein Stück
und einen Stern,
er wohnt so fern.

Die Sonne dabei,
allein für uns zwei,
die Wärme beginnt,
wenn der Eisberg zerrinnt.

Kommt das Schiff an,
zieh das Segel heran.
Nimm das erhaltene Glück
und schieß es in den Himmel zurück.

Am Firmament, das Licht der drei zerstreuen,
dass sich alle daran erfreuen.

Egal ob Tag oder Nacht,
es wurde entfacht,
durch ihren Schein,
können wir fern,
ganz nah beisammen sein.

Gebunden

In der Stille tropft seit Zeiten
Wasser stets den selben Gang

Gefunden

Erst wenn voll ist hier die Hohlform
erlaubst Du Dir des neuen Klang

Freiheit

Brauchst dafür der Zeiten Segen
schlechter Zeitpunkt falsches Gold
gehst hinfort auf neuen Wegen
wenn erfüllt des Herren Sold

Grenzen

Geben dir die Göttersagen
dargelegt durch manchen Rat
in der Handlung sieht der Spötter
nicht so klar die kluge Tat

Erlösung

Ist der Seele Freiheit
stets bezahlt im Erdenrund
aus der Tiefe kann nicht steigen
wer nicht kennt den Menschheitsbund

Gaben

Sind am Wegrand viele
pflücke und erfreue Dich
nimm sie an in aller Liebe
wachsen und erneuern sich

Geschenke

Sind nicht immer leicht zu finden
oft versteckt im Sündenkleid,
sollst Dich nicht an Falsches binden
hab Vertrauen lass Dir Zeit

Hilfe

Zeitenvater gibt uns Zeichen
höre klug und offen zu
steige achtsam über Fallen,
Deinen besten Weg kennst Du

Noch schläft der Tag im ersten Hell
Erwacht erst mit der Sonne Strahl
Kalte Nacht, ach legt sich schnell
Und all die Blumen gehen auf im Tal

Berge stehn schon hell im Schein
Im Dorfe wohnt noch Ruh
Doch dieser Tag wird herrlich sein
Leben kehrt im nu

Nun Hahn, so mache deinen Schrei
Und locke hier und dort
Und Menschen eilet nun herbei
Zu schnell geht dieser Tag auch fort

O Sommerluft, weck auf die Geister
Ja, die ganze Welt
Jeder ist sich selbst der Meister
Jeder ist sich selbst der Held

Und von der Kirche her
Nun Sonntagsgrüsse klingen
Glocken wandeln hin und her
Uns Frohsinn durch die Lüfte bringen

01.08.1976 Detlef Maischak