Dur und Moll
Durch`s offene Fenster schwingen Töne,
in die sternenklare Nacht hinaus,
am Klavier sitzt eine Schöne,
allein sein macht ihr gar nichts aus.
Sie spielt in Dur und mal in Moll,
Mädchenträume schweben durch die Nacht,
manchmal klingt`s geheimnisvoll,
wie von Zauberhand bewacht.
Ich hör` ihr zu, bin ganz entzückt,
Melodien, so engelsgleich,
dem Irdischen schon fast entrückt,
taumel ich ins Feenreich.
Schade, dass sie es nicht weiß,
was ich für sie fühle,
das meine Liebe brennt so heiß,
doch sie spielt die Kühle.