Überwältigt von Wut und Trauer,
Verzweiflung vielleicht auch und Schuld,
sitze ich am Tisch zu Abend
und schweige.
"Was ist los?", kommen die Fragen,
nicht antworten, kann nicht antworten,
weil ich mich fürchte zu weinen,
Gefühle offen zu zeigen,
darum schweige ich,
weil sonst etwas in mir zerbricht.
Habe es schon früh gelernt,
wer stark ist, zeigt keine Schmerzen,
keine Trauer; ein harter Panzer
schützt wie eine Mauer.
Doch das Herz ist wie Glas,
wie Porzellan ist die Seele,
darum fürchte ich Risse
im Mauerwerk.
Erst wenn alleine ich bin
erlaube ich mir Tränen,
Schwäche, Ohnmacht,
dagegen zu kämpfen
und vielleicht zu verlieren.