die Tage vergehen schneller
dunkle Nächte dehnen sich aus
die Augen von Schatten geblendet
erschrecken vor dem Feuer der Sonne
meine Handflächen brennen
bei der Berührung von Schnee
ich suche noch zu erfüllende Ziele
die in tiefen Träumen begraben sind
Träume, die im Fluss der Nacht ertrinken
der durch die Wolkenschwärme dringt
Wände verlieren sich in der Leere
in den stillen Winkel meines Geistes
vom Echo der Einsamkeit überwuchert
stehe ich abseits in überfüllten Räumen
auf dem Kissen eine schwarze Lotusblüte
erfüllt von meiner Traurigkeit
widerhallendes Flüstern stummer Ketten
jagt meine Seele durch die Schattenzeit
mit meinem Verfall schwinden Erinnerungen
beginnen in den Nähten zu verblassen
im fahlen Meer aus schwarzer Tinte
kentert mein Boot am zersplitterten Bug
rette mich an den Rand des Ozeans
überlass mich meiner letzten Zeile
- - - _ _ _ - - -
sehe eine Gestalt auf der Kante gegenüber
mir durch Teerregenschichten zuwinken
über der schwarzen Salzlake
schwankt die Rettungsleine
die Leine, die einem Hoffnung gibt
spüre ihren Sog, um noch einmal
weiter zu leben
© meteor 2025