Gedichte über Gefühle - Seite 1652

Meine Trauer ist auf einem Blatt Papier
Tränen fallen hier

Meine Trauer ist ein Teil von mir
Sie reißt mich noch in Stücke

Ich fühl' mich wie ein Tier

Meine Trauer kennt sich so lange
Meine Welt ist kahl, schal und nicht mehr bunt

Ich habe Angst, ich gehe an meiner Trauer zugrund'

Seinen Dreizack Poseidon inbrüstig erhob
mit wilder Kraft und Gier.
Allerlei Gut auf Strände schob,
tief erschüttert Sedimente in mir.

Zornig Winde zerrten an eigen Türe,
gebrochen,betrogen,wirr - sehr verletzt.
wütend im Rausche, Moment gefriere,
ersehnt Freiheit mich ewig hetzt.

Schlagend Wellen spülten zurück zum Grunde,
tobten, brüllten - kaum zu verstehn.
Stumm vor Angst, Verstand der Stunde,
Zukunft mit Dir, nie mehr gesehn.

Ich traf mich selbst in dunkler Nacht,
geweint hab ich und hab gelacht.
Das ganze Leben lag vor mir,
ich sah mich tot und doch noch hier.

Der Tag glitt rasend schnell vorbei,
ich war gefangen und war frei.
Und alles in so kurzer Zeit…
Wie dumm zu fragen: Herr, wie weit?

Wie weit - das liegt doch auf der Hand!
Die Jahre gleichen feinem Sand,
der rasend durch die Finger fließt…
Und keiner da, der dich vermisst…

© Copyright: Tanja Wagner