Gedichte über Gefühle - Seite 160

- LIEDTEXT -

Lass mich gehn, wo es mich hinzieht, egal wohin
Lass mich sehn, was dort so los ist, lass mich ziehn
Lass mich irgendwo hingehn, wo ich noch nicht gewesen bin
Oh, lass mich nur mal so losziehn, einfach so
Komm, lass mich gehn!

Ich werd da und dort mal reinschaun, auf`n Sprung
Ich werd mir die Leute anschaun, alt und jung
Ich werd überall nachsehn, wo eine gute Seele wohnt
Oh lass mich nur mal so losziehn, einfach so
Komm, lass mich gehn!

Ich werd neue Freunde finden, überall
Ich werd mich nicht wieder binden, nicht noch mal
Ich werd kaum das große Los ziehn, wenn’s nur nicht lauter Nieten sind
Oh lass mich nur mal so losziehn, einfach so
Komm, lass mich gehn!

Ich werd keinen Tag bereuen, ohne dich
Werd mich ärgern, werd mich freuen, ohne dich
Ich werd manchmal an dich denken, wenn ich in Gedanken bin
Und dir ein paar Minuten schenken, einfach so
Komm, lass mich gehn!

Ganz egal, wohin das Schicksal mich verschlägt
Oder wann und welcher Wind mich dorthin trägt
Und sollt er mich auch mal wieder hierher tragen, ich glaub schon,
Dann würd ich mich, statt groß zu klagen, einfach so …
… richtig freuen, dich zu sehen, irgendwann
Doch dazu muss ich erst mal gehen, denn nur dann
Gibt es vielleicht ein Wiedersehen, das unser aller Nerven schont
Weil wir uns endlich mal verstehen, einfach so
Drum lass mich gehn!

Lass mich gehn!

Es fällt uns Menschen manchmal schwer
..ein kleines Wort zu sagen
wenn man erkennt man hat verfehlt
..zum Unrecht beigetragen

Ein jeder hat sich mal geirrt
..klagt ungerecht er an
den Anderen damit verwirrt
..im Leben irgendwann

Und dabei fehlt nur etwas Mut
..den Fehler einzusehen
was ich getan es war nicht gut
..dem Nächsten zu gestehen

Ich hab mich falsch verhalten
..tut aufrichtig mir leid
er sagt dass er vergeben kann
..und dass er Dir verzeiht

Und hat ein Mensch durch meine Schuld
..im Leben einst gelitten
so möcht ich heut mit dem Gedicht
..ihn um Verzeihung bitten

ENTSCHULDIGUNG ..

..Louis..

Ein Elefant trieb eine Maus
durch das ganze große Haus,
hat sie bis zur Wand getrieben
da ist sie zitternd stehn geblieben
und sie hat ganz leis gepiepst:
„Wie schön, wenn du jetzt stehen bliebst.
Ich möcht nicht gern zertrampelt werden,
es ist doch schön hier auf der Erden.“
Da tritt der Riese leicht zurück,
das kleine Mäuschen hatte Glück.
Aus der Ferne tat´s sich neigen:
„Ich werde mich erkenntlich zeigen.“
Da hat der Riese laut gelacht,
das Zwerglein hat ihm Spaß gemacht.

Lang trabt der Elefant allein,
dann fingen ihn die Häscher ein.
Das Elfenbein und andre Gaben,
die wollen sie von ihm jetzt haben.
Damit er ihnen nicht enteilt,
wird er mit Stricken zugeseilt.
Nun liegt er da in großer Not,
und erwartet seinen Tod.
Doch eh der letzte Schnauf erreicht,
da tut sich etwas, schnell und leicht.

Ein Piepsen ihn erreichen will:
„Warte, Dicky, halte still,
ich werd nicht zaudern, werd nicht zagen,
werd an diesem Strick nun nagen!
Erinner dich, man hat was gut,
wenn man andren Liebes tut.“
Und so ist es dann geschehen,
ihr könnt es hier am Beispiel sehen.

Der Elefant will sich bedanken,
dieweil ihm noch die Beine schwanken.
Da sagt die kleine Maus pikiert:
„Ich hab mich doch nur revanchiert!“

Frei nach Aesop 29.12.2015