Gedichte über Gefühle (Seite 156)

Grau segelt nun dein Wolkenschiff

Grau segelt nun dein Wolkenschiff,
hinaus in weite Ferne.
Zum Mantelkragen geht mein Griff,
so schau ich in die Sterne.

Den Gott, der über allem thront,
nun wirst du ihn erfahren.
Hat sich dein Leben wohl gelohnt,
in all den vielen Jahren.

Die Schattenbilder guter Zeit,
sie kehren nicht mehr wieder.
Der Himmel scheint so groß, so weit
und sanft sind seine Lieder.

Und schwindet mir im Tod, das Sein,
mein Gott, nach deinem Willen.
So lässt auch mich du nicht allein,
wirst meine Ängste stillen!

© Hansjürgen Katzer, November 2012

Wenn Herzen zueinander finden

Wenn Herzen zueinander finden
Und wir uns aneinander binden
Wenn starker Halt Du mir stets bist
Auch unser Weg der selbe ist

Wenn alle aufeinander achten
Nicht nach des anderen Leben trachten
Wenn man sich in die Augen sieht
Den Mund zum Lächeln schnell verzieht

Wenn Kinder auf den Straßen spielen
Nicht neidisch nach den anderen schielen
Wenn Bäume auf den Wiesen wachsen
Die Nachbarn miteinander flachsen

Wenn Wind die Wolken schnell vertreibt
Der Partner Deine Haut einreibt
Wenn Sonne scheint ohne Unterlass
Beim Baden wird Dein Körper nass

Wenn Sterne Dir den Weg nachts weisen
Gedanken um die Liebe kreisen
Wenn Glücksgefühle sind geweckt
Mit Worten den Geliebten neckst

Wenn Früchte in der Sonne reifen
Den Lebenslauf wirst nun begreifen
Wenn alles auf der Welt ist gut
Erfasst Du immer wieder Mut

Wenn Deine Liebe ist so stark
Das Leben und das Glück autark
Wenn Zuversicht Dein Motto ist
Weißt Du, dass Du am Leben bist

Am Ende ist der Anfang

Es war die Zeit des Abschieds,
Gedanken voller Traurigkeit erfüllten den Raum.
Ich dachte an Pusteblumen und ihre gealterte Schönheit-begriff sie bisher kaum.
Mit jedem leisen Atemzug verlässt uns ein Stück Leben, das Sterben beginnt,
hinfortgetragen, wie das Schirmchen einer Pusteblume, vom warmen Sommerwind.
Dieses Schirmchen heißt Erinnerung, die der Wind in das Herz eines Lieben trägt.
Es ist der Keim, der dort zu neuem Leben erwacht und Wurzeln schlägt.
Es ist kein Abschied, ein Kreislauf ist es vielmehr.
Denn ohne das Schirmchen wächst kein junger, starker Löwenzahn mehr...

GemEinsam

Ein Baum in dem Wald
Eine Biene im Staat
Ein Wolf in dem Rudel
Ein Mensch in der Stadt

E i n Baum auf dem Feld
Im Nest e i n e Maus
E i n Biber im Bau
E i n Mensch nur im Haus

Ein Baum in dem Topf
Ein Bär in Bedrängnis
Im Käfig ein Vogel
Ein Mensch im Gefängnis

Wir brauchen die Andern,
auch Luft und das Freie
die Heimat, die Sonne,
dass jeder gedeihe

Sei dankbar

Sei dankbar für den Sonnenstrahl,
für süße Träume in den Nächten.
Und lasse dich vom Jammertal
am besten überhaupt nicht knechten.

Sei dankbar für das kleine Glück,
für einen Regenschirm bei Regen.
Das Gute kehrt zu dir zurück
und bringt dir sicher reichen Segen.

Sei dankbar, wenn dein Herz noch schlägt,
für eine schöne Wetterlage,
und dass dich eine Hoffnung trägt
bis an das Ende deiner Tage.

Sei dankbar, wenn man zu dir hält.
Du weißt das ist nicht selbstverständlich,
denn egoistisch ist die Welt,
nicht jedermann zeigt sich erkenntlich.

Sei dankbar ohne einen Grund.
Die Welt gerät noch nicht ins Wanken.
Du bist vielleicht nicht kerngesund,
und dennoch hast du Grund zu danken.

Roman Herberth

Gedichte über Gefühle - Seite 156

Grau segelt nun dein Wolkenschiff

Wenn Herzen zueinander finden

Am Ende ist der Anfang

GemEinsam

Sei dankbar