Die Tage sind dunkel, welch Hektik, welch Krach.
Nun liege ich des Nachts wieder wach,
Gejagt von Worten und Gedanken,
über die wir debattieren, streiten und zanken.
Doch des Rätsels Lösung ist noch immer nicht gefunden.
Wir bestätigen uns gegenseitig, lecken unsere Wunden.
Es bleibt doch weiter ungelöst:
Werd' ich von Gott geliebt oder von Teufeln entblößt?
Tausche ich Moral gegen fragliches Gut?
Bin ich für Ordnung und Vernunft oder Chaos und Wut?
Soll ich schwach gnädig sein oder stark mit voller Härte,
Bleib ich einsam oder geh ich dort rüber und verrate meine Werte?
Es ist hitzig geworden, voller Emotionen.
Ich kann mich nicht mit Schweigen schonen,
kann nicht übersehen, doch auch nicht schlichten,
sehe zu wie wir uns hassen, uns vernichten.
Schnell erkenne ich, dass ich es nicht ändern kann,
und stelle mich in die Reihe zum Tor der Hölle an.
Es bleibt das Mär' der Einfachheit.
Der leicht ausgesprochene Satz, dass sich jedes Problem ließe lösen.
Doch wenn die Seele nach Befreiung schreit,
ergibt man sich dann den Bösen?
Wenn es uns voran bringt, egal über welche Leichen wir gehen?
Es wagen an den Zeigern des Schicksal zu drehen,
uns ergeben des Geltungsdranges Fluch?
Und all das für ein Kapitel in einen Buch...
Ein paar Wenigen ist das Licht des Tages angedacht,
doch uns, den Großteil, gehört die Nacht,
in der wir dran dachten, wie die Welt sein sollte.
in der ich entschied, wo ich hingehören wollte
und wo ich mich in 10 Jahren vielleicht sehe.
In der mein Herz im Kopf Unruh' wieder stiftet,
in der ich träumt', dass ich vor dem Baum der Erkenntnis stehe,
dessen Früchte zwar süß sind, doch auch vergiftet.
N.Fender