Gedichte Über Frühling (Seite 130)

Temperaturen steigen

Täglich steigt das Thermometer,
die helle Sonne brennt auf's Dach,
Dunkelheit kommt abends später,
manch Lebensgeister werden wach.

Lästig werden warme Kleider,
sind völlig unbequem und schwer,
die jetzt aufgeheizten Leiber,
wollen den Sandstrand und das Meer.

In den neuen Leichtgewändern,
wird der Balkon vom Schmutz befreit,
und an den Metallgeländern,
werden Blumenkästen gereiht.

Sonnenschirme, bunte Liegen,
dazu ein kühles Gläschen Wein,
die ersten Mücken und Fliegen,
tanzen freudig im Sonnenschein.

Erst bei dreißig Grad im Schatten,
kleben die Hemden auf der Haut,
und ein Stöhnen nach den matten
Frühlingstagen - wird wieder laut.

© Horst Rehmann

Frühlingsbunt

Vom Gezwitscher, Tirilieren
ist durchwoben der Frühlingswind
und die Erdkrumen vibrieren,
als hindurchstößt manch Blumenkind.

Sie richten ihre Köpfchen auf,
entfalten Triebe und Blätter,
schmücken farbenfroh den Bauchlauf,
trotzen Wind- und Regenwetter.

Der Frühling Farbakzente setzt,
verzaubert rundum die Natur,
Menschen in Hochstimmung versetzt,
welch Glück und Lebensfreude pur!

Frühlingshoffen

Jetzt blühen wieder die Narzissen,
der Tulipan steht strahlend rot.
Die Alten schreckt ein banges Wissen:
der Frühling mündet in den Tod.

Noch steht der Anger voll Ranunkeln
und Frühlingshoffen macht sich breit.
Des Nachts die Sterne milde funkeln,
Gedenke, Mensch, die Frist der Zeit.

Noch führt hinan der Jugend Drang,
noch gilt ein Werden und Gedeihn,
doch frei wirst du von jedem Zwang
nur, wenn du lernst auch zu verzeihn.

Du wirst das Leben nicht verstehn,
doch glaube treu dem ewgen Bund:
wenn einst das Leben wird vergehn,
sinkst du hinab in Gottes Grund.

Blütenregen

Rosarote Blüten am Baume prangen,
rosarot färben sich ihre Wangen,
als er sie innig küsst unterm Kirschbaum
- der Baum, ein Symbol für ihren Lebenstraum -

Ein leichter Wind streicht über das Blütenkleid,
Blüten tanzen in der Luft, weit und breit,
sinken sanft herab auf das Liebespaar,
für sie ist der siebte Himmel sonnenklar.

Der Lenz ist angekommen

Dieses Jahr, es wäre sicher leer,
gäb´s nicht das Vogel-Frühjahrssingen,
mit dem jedes große Vogelheer,
müde Seelen lässt fröhlich klingen.

Weit entfernt vom Lärm singen sie laut,
man hört es trotz flattern und schwirren,
Nester haben sie bereits gebaut,
jetzt schnäbeln sie, zwitschern und girren.

Ich hab den Frühling herbeigesehnt,
hab jedes Zwitschern wahrgenommen,
wenn jetzt ein Vöglein am Himmel schwebt,
weiß ich - der Lenz ist angekommen.

© Horst Rehmann

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Blütenregen

Der Lenz ist angekommen