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Gedichte über Frieden - Seite 141


Advent, der dritte ...

Grau der Tag
Und ziemlich kalt
Ich 's so grad' ertrag
So ist es halt ...

Fühl mich gewärmt
In Pullovern und Jacken
Habe fast geschwärmt
Von des Winters eisigen Attacken

Sinne auf rot-weiße Zipfelmützen
Handschuh' aus warmer Wolle
Die uns vorm Froste schützen
Das Wetter macht heut' Frau Holle

Sah gestern vor meinen Augen
Die Stern' am Himmel ziehen
War vorgestern mit meinem Glauben
Da wo Unschuld an den Mensch ausgeliehen

Vor langem hört ich mit meinen Ohren
Des Windes singen auf off 'nem Meer
Der Wind wähnte die Ruhe lang verloren
Gab Befahl und gewährte keine Gegenwehr

Lang schon roch ich den Ruch des Wissens
Der uns stets umgibt
War Zeuge des Vermissens
Dessen, was uns zu Wissen nicht beliebt

Ertastete was uns erfreut
Was belebt und unbelebt
Was uns im Alleinsein später reut
Was uns Gemeinschaftlich erhebt

Wollt das Gedankenreich durchdringen
Auch an Dingen lag mir sehr
Spürte in mir ein stetig sanftes Ringen
Von Federleicht bis Bleiern schwer

Empfand des Schicksals Tränen
Salzig und ein wenig rau
Wollt ' das nur erwähnen
Ich erzähl 's nur dem ich trau ...

Wieder ist ein Licht verloschen
Das vor kurzem noch recht warm und hell
Hat das Schicksal uns verdroschen
Endgültigkeit verabschiedet sich schnell ...

Nun sind wir dem Fest der menschlichen Wärme
Doch schon erstaunlich nah
Ob ein weiterer Umstand uns Weihnachten verhärme
Den man bislang nicht übersah???

Ich will es wohl nicht wissen
Sitz ´ hier bei Kerzenlicht
Ruhe des Nachts auf weichem Kissen
Auf dass Stecken und Stab nicht bricht!

Kommen doch noch viele Jahre
Die nicht so grau und kalt
Auf dass das Gute sich um uns bewahre
Die Kunde froher Zukunft weithin schallt ...

© Auris cAeli
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