Gedichte über Freundschaften (Seite 69)

Freundschaftsband

Erinnerungen so klar.
Paar Fotos schon vergilbt.
Jeder Tag so einzigartig, wie ein selbst gemaltes Bild.

Kein Tag ohne Lachen.
Keine Nacht ohne Träume.
Kein Herbst ohne Drachen.
Kein Winter ohne schneebedeckte Bäume.

Wolken schrieben Geschichten.
Der Himmel war mein Fernseher.
Meine Fantasie so grenzenlos, wie das offene Meer.
Ein Hauch von Ewigkeit.
Ein kleines bisschen für immer.
Mein Königreich? Mein Kinderzimmer!

Als Kind denkt man groß.
Man malt über den Rand.
Es zählen kleine Dinge, wie das allererste Freundschaftsband.

Alles ist vergänglich, wie Seifenblasen im Wind.
Zwar bin ich erwachsen,
doch im Herzen bleib ich ein Kind.

Bis ich euch aus Erinn'rung fiel

Ihr alle, 'meine Herzensfreunde'!
Freunde. Bleibt alle, wo ihr seid!
Auch euch holt ein all' das Versäumte.
Nichts hab' ich noch für euch, was bleibt.

Im Tod. Mitten im Leben. Allein.
Viele sind's bisher gewesen.
An seinem Grab. Allein wollte ich sein.
Lebend im Tod. Im Grab verwesen.

Trost wollte ich nicht. Nicht euren Schmerz.
Mein eigner Schmerz war schon zu viel.
Doch nahe bliebt ihr mir. Treu das Herz.
Bis ich euch aus Erinn'rung fiel.

So viele Jahre sind vergangen.
Keiner, der klopfte an der Tür.
Mein Tod hielt mich noch lang' gefangen.
Ich brauchte euch. Ihr wart nicht hier.

Noch bin ich nicht mitten im Leben.
Ich weiß nicht, wo die Mitte ist.
Neu muss ich Leben Leben geben.
Es trägt nicht mehr euer Gesicht.

Hilfreich sein

Weil man mir half durch schwere Zeiten,
Mich befähigte den Weg mir zu bereiten;
So hat sich in mir tief geboren
Ein Wunsch - mein Herz hat sich's geschworen:
Wann immer ich es kann, es möchte,
Dass einem ander'n es was brächte
Ihm eine Hilfe so zu sein
Als hing von ihm die Welt allein
Nur ab...
Und all so hoff' ich es wird reichen
Und all so für sie nicht zu knapp,
Jene, der ich die Hand will reichen;
Ich hoff' so sehr sie macht nicht schlapp,
Eh' sie gesundet!
Oh, auf dass heil wird, was verwundet;
Und gesundet!

Wer ist dein Freund?

Wer ist dein Freund? Du kennst ihn nicht.
Es lacht dir jeder ins Gesicht.
Und wenn du glaubst: er ist dein Freund,
verlach ihn nicht: er wird dein Feind.

Dein Leben dauert auch Seine Zeit,
drum sei ihm mit Hilfe stets bereit:
Spricht er in Not, dann hör ihm zu
und wenn man lacht, lach auch du.

Sieh, der Rose Blüte freut dein Herz.
Der Rose Stachel bringt dir Schmerz.
Drum laß’ sie steh’n und brich sie nicht,
damit sie blüht und dich nicht sticht.

Copyright © da Hihö
1972

Gedichte über Freundschaften - Seite 69

Freundschaftsband

Bis ich euch aus Erinn'rung fiel

Hilfreich sein

Wer ist dein Freund?

Der sichtbare Teil…..