Sortieren nach:

Gedichte über Freundschaften - Seite 166


Neben dir...

Sieh dir den Menschen an,
der neben dir ist.

Der neben dir ist,
wenn du jemanden zum Reden brauchst.

Der neben dir ist,
wenn du jemanden zum Zuhören brauchst.

Der neben dir ist,
wenn du einfach nur jemanden brauchst,
der neben dir sitzt und da ist.

Sieh dir den Menschen an, der neben dir ist.

Der Mensch, der immer für dich da ist,
egal wann du ihn brauchst.

Der Mensch, der dir immer die Wahrheit sagt und dich nie anlügt,
der dir seine Meinung sagt, auch wenn du sie nicht hören willst.

Sieh dir den Menschen an,
der immer versucht dir zu helfen,
selbst wenn du keine Hilfe willst,
selbst wenn du zu stolz bist sie anzunehmen.

Sieh dir den Menschen an,
der versucht zu verstehen wie du empfindest,
auch wenn er es nicht verstehen kann.

Sieh dir den Menschen an,
der auch dann weiß was du denkst, wenn du nichts sagst,
der schon durch die Art, wie du schreibst, sprichst und kuckst weiß, wann etwas nicht stimmt.

Sieh dir den Menschen an,
der dich in allem unterstützt,
auch wenn du einen Fehler machst.

Sieh dir den Menschen an,
der für dich durchs Feuer gehen würde,
dem du blind vertrauen kannst.

Sieh dir den Menschen an,
der alles über dich weiß und trotzdem noch neben dir ist.

Sieh dir den Menschen an,
sieh dir deinen besten Freund an
und sag doch mal, wie sehr du ihn brauchst,
wie sehr du ihn schätzt und wie froh du bist ihn in deinem Leben zu haben.

Sieh dir deinen besten Freund an und sag ihm einfach mal
Danke, dass es dich gibt und du so bist, wie du bist.
... hier klicken um den ganzen Text anzuzeigen


Anzeige


Ertasten im Kasten

(Auf Wunsch für viele Unbekannte,
von denen niemand einen Namen nannte.)

Schuhkartons und Zigarrenkisten
oftmals ein leeres Dasein fristen.
Uns Kindern früher in West und Ost
wurden sie zu Kaufladen und Post.
Heute können die Kinder kaum laufen,
da muss alles teures Spielzeug kaufen.
Leere Verpackung und haltbare Kisten
sich trotzdem noch irgendwo einnisten.

Es gibt Sehbehinderte, die nichts sehen
und trotzdem gut durchs Leben gehen.
Sie wollen nicht jammern und rasten,
sondern hören, riechen, fühlen, tasten.
So wie sie die Brailleschrift nennen,
sie auch jeden Gegenstand erkennen.
Was nutzlos in den Schränken gammelt,
haben wir drum in den Kästen gesammelt.

Da sind Nagelknipser oder –feilen,
scharfe Plasteringe zum Apfel teilen,
kleine Gardinenclips mit Plasterollen
und Stopper, die sie bremsen sollen.
Dehnbare Gummiringe aller Größen,
für den BH Kärtchen mit Haken und Ösen.
Offene Schuhcreme darf nicht sein,
sonst wird man im Nu zum Schwein.

Seltsame Aufsätze für Bartrasierer,
Frauen sind da oft die Verlierer.
Steine, Tannenzapfen, Gummitiere,
selbst Eiswürfel damit man friere.
Radiergummis und Kopf vom Fisch,
Backenzähne, noch ganz frisch.
Leere Patronen, Kabelenden,
alles tastbar mit den Händen.

Pfeffer, Puder, Weizenmehle,
nur ein Löffel voll, keine Fuder.
Auch Obst, Gemüse, Pflanzensamen,
oft erschreckte es die Damen,
denn es griff doch Groß und Klein
neugierig ins Dunkle rein.
Werbefiguren aus alten Tagen
oder Briefmarken in der Kiste lagen.

Und ich sage es ganz ehrlich,
lebende Tiere sind gefährlich.
Selbst die Maikäfer Krabbelschar
erschreckte alle, sonderbar.
Man kann mit spitzen Fingern tasten
oder schätzen das Gewicht der Lasten.
Wir haben eine lange Liste,
denn jeder erhält eine andere Kiste.

Denkt nicht, ihr findet es heraus,
es ist nicht leicht, probiert es aus.
Damit niemand schummeln kann,
löscht das Licht, und nun fangt an.

15.05.2017 © W.R.Guthmann
... hier klicken um den ganzen Text anzuzeigen


Anzeige