Gedichte über Freude - Seite 412

Oh mein Gott
Ich bin bankrott
Ich fühle mich tot

Ich bin geschlafen
Ich muss aber kämpfen
Dein Rat nicht wegwerfen
(habe aber kein Waffen)
Ich muss etwas machen

Gestern bin ich geschlafen
mit Tod und Affen
Dieser Zoogarten
muss leider auf mich warten!

Ich will nicht knien!
Ich will jonglieren
Vera trinkt ein Maß Bier
Ich hab' auch mal probier'
Leider das hilft nicht mir

Ich bin ein Auschwitz-Tatöwierer
Ich habe gravier'
eine schöne Pflanze
auf deinen Arm
der ist noch warm
Ich will mit dir tanzen
Bin ich jedoch kein Tanzer

Mein Körper wie Panzer
Mach 'ne große Disaster!
Vera ist ein Master
schützt uns vor dem Panzer

Ich will nicht Vieh
Zwei mal zwei vier
Ich will mit dir
Etwas mal probier'

Credo in unum Deum Patrem omnipotentem, factorem cæli et terræ, visibilium omnium et invisibilium;

Ich machte ein Irrtum
Ich sollte mein Leben verändern
Und nicht nur nach einer Panazee suchen
die meine Übeltaten sowie
der mein Schmerz lindern wird
Ich glaube nicht an Gott
Ich bin geistig tot
Schau mal, Margot
Und singt:

et in unum Dominum Iesum Christum, Filium Dei unigenitum, et ex Patre natum ante omnia sæcula, (Deum de Deo,) lumen de lumine, Deum verum de Deo vero, genitum, non factum; consubstantialem Patri; per quem omnia facta sunt;

Ich glaube an Tod
Der Tod ist ein Idiot
Der kommt in dieser Zeit
Wenn man
So viele Pläne macht
Und macht uns bankrott
sowie alles Schrott

qui propter nos homines et propter nostram salutem descendit de cælis, et incarnatus est de Spiritu Sancto ex Maria Virgine, et homo factus est;
crucifixus etiam pro nobis sub Pontio Pilato

Ponzio Pilato
hört Nelly Furtado
Und trinkt ein Glas Wein
Guck dich mal rein!
Er hat viele Taschen
Was ist hier drin?
Bestimmt ein Gin

passus et sepultus est; et resurrexit tertia die secundum scripturas,
et ascendit in cælum, sedet ad dexteram Patris,

Er ist alkoholisiert
Ich habe ihn nicht idealisiert
Er ist ein normaler Mensch
Kein "procurator"
Sondern ein Tourist
Der mag sehr Tetris


et iterum venturus est cum gloria iudicare
Er spielt seit drei Stunden Tetris
vivos et mortuos, cuius regni non erit finis;
Er muss erschöpft sein
et in Spiritum Sanctum Dominum et
"eto je sjuka" - schreit der Teufel
Er ist doch der russische Philologe
vivificantem, qui ex Patre (Filioque) procedit;
Der macht hier einen großen Debit

Er liegt am Meer
isst zwei kleine Aprikosen
Er schaut herum
er suchet
in seiner Apsis
nach zwei weiteren Schnapsis

qui cum Patre et Filio simul adoratur et conglorificatur; qui locutus est per Prophetas;
Er bestellt dazu zwei Tapas
Und dazu noch eine Ananas

et unam, sanctam, catholicam et apostolicam ecclesiam.
Er glaubt daran, dass er alles isst
Weil er ein Judea-Procurator ist
Confiteor unum baptisma in remissionem
Er hat noch zwei Missionen
peccatorum, et exspecto resurrectionem
Er hat in der Zwischenzeit viele Remissionen
seiner Hemikranie überlebt
mortuorum et vitam venturi sæculi.
Er hat vor sowohl Müsli als auch einen Kaugummi als Panazee zu kaufen.
Amen.

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Ponzio Pilato
Co ty na to?
Bist du froh
Oder eher
Roh
Wenn du so ein Leben führen würdest
Amicus certus in re incerta cernitur
Erinnerst du dich an diese Kreatur
Der Hemikranie-Ungeheuer
quält dich weiter
Co ty na to?
Bist du bestimmt nicht froh
Wenn diese Marotte
machte dich tot(e).
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Anmerkungen:
Co ty na to? -was meinst du? (polnisch)
Nelly Furtado - eine portugiesisch-kanadische Sängerin, Songwriterin, Multiinstrumentalistin und unter anderem Grammy-
procurator - ursprünglich ein Beauftragter, Geschäftsbesorger, Geschäftsführer oder Verwalter
Tetris - Computerspiel
Marotte - seltsame, schrullige Eigenart, Angewohnheit

Auch wenn es draußen regnet
Geht in mir die Sonne auf
Auch wenn mir
kein Regenbogen begegnet
Nimmt der Tag seinen Lauf
Und nichts hält mich
zurück und noch auf
Ziehe mich an jedem inneren
Sonnenstrahl wieder rauf
Und gebe heute
nicht die Hoffnung auf
Dass auch draußen
mal die Sonne scheint
Und es nicht den ganzen Tag
Vom Himmel weint
Denn wenn in mir die Sonne strahlt
Und Schatten an die Seelenwände malt
Kann es auch hier im Zimmer leuchten
Wenn mich überall die Strahlen erreichten
Werde ich diesen Tag
Mit keinem anderen vergleichen
Und ihm beide Hände reichen
Willkommen Sonnenschein

Da stand ich nun, ließ meine Blicke schweifen
bis hoch hinauf zum Horizont,
wo Wald und Fels den Himmel streifen.
Ein Bild, das ich nicht bald vergessen konnt'.

Der Wald stand ganz geheimnisvoll und schwieg
von leichten Nebelschwaden eingehüllt,
woraus die Sonne jetzt mit gold'nen Strahlen stieg.
Ich stand vor Ehrfurcht zur Natur erfüllt.

Friede strömten Wald und Felsen aus.
Erinnerungen stellten sich gleich ein.
Hier war ich einst als Kind zu Haus
mit drei Geschwistern im Verein.

Hier waren wir an frischer Luft,
ein Balsam dieser schönen Berge
mit Harz- und Tannennadelduft
für uns vier schönen jungen Zwerge.

Von stiller Freude war mein Herz beseelt.
Wie kostbar ist ein solcher Augenblick!
Ich habe diesen Weg gewählt,
bekam dafür viel Glück zurück!