Gedichte über die Frau - Seite 60

Eine ältere Frau
Mit einer Piña colada
Schaut im Liegestuhl
Auf das Meer

Ein jüngerer Mann
Mit einem Prosecco
Schaut im Liegestuhl
Auf sein iPhone

Die ältere Frau
Und der jüngere Mann
Reden nichts
Schauen sich nicht an

Später steht sie auf
Verschwindet nach links
Später steht er auf
Verschwindet nach rechts

Das ist die Geschichte
Aber nur der erste Teil
Den zweiten lasse ich weg
Ist einfach zu schlecht


© René Oberholzer

Date im Restaurant,
was folgt ist jedem bekannt,
und auf's Neue interessant.

Denn nach dem letzten Gericht,
zeigt jeder sein Gesicht.
Die Frage im Raum: Zusammen oder getrennt?
Nicht der Beziehungsstatus.
Ich rede vom Löhnen, Spendieren, Bezahlen,
Latzen, Blechen oder Abdrücken.
Wer wird wohl den Geldbeutel zücken?
Er? Er und Sie?
Vorher weiß man es nie.
Die Antwort ist jedes Mal schwer,
an vier Situationen mit Reaktionen
ich es Dir erklär.

1.) Will er nicht alles entrichten,
denkt Sie sich:
"Auf ein weiteres Treffen kann ich verzichten!"

2.) Will er doch alles tragen,
gefällt Ihr das nich(t);
"Getrennt versteht sich",
hört man Sie sagen.

3.) Will Sie ihres bezahlen,
was der Mann wohl denkt?
Fühlt sich in seiner Ehre gekränkt.

4.) Will Sie ihren Teil nicht begleichen,
fragt er sich schon:
Wo ist sie geblieben, die Emanzipation?

Next Level der Emanzipation
und als weitere Option.
Warum bezahlt mal nicht alles Sie?
Auf diese Idee kam noch keiner, noch nie.

Gelöst kann das Problem ja scho(n),
flieht man aus'm Fenster im Restaurantklo.
Aber legal ist das nicht!
Und was lernen wir aus der Geschicht'?
Besser ist's, wenn man's vorher bespricht!

©Grünschön.
Kein Frosch, kein Grashüpfer, (r)auch kein Gras.

Wie will ich mich so sehr an dir versuchen;
wie, dich ob deiner Schönheit untersuchen.
Wie woll'n mich deine Lippen küssen;
oh, wie sie's wollen, es zu müssen!

So komm' und ziehe doch den Vorhang;
über der Fenster nackte Sicht.
Dass unter knisternd warmem Vorwand;
in uns das Feuer heiß anbricht.

Oh meine Liebste, schmieg' dich an mich;
zu der Umarmung trautem Spiel.
Oh du mein Liebster, ja ich will dich;
weil ich so muss, so wie ich will!

Spür' meine Atemglut auf Lippen,
fühl' meine Hände zart auf dir.
Spür' mein Verlangen auf dich kippen;
so fühl' das selbe ich in mir.

Ganz fall' ich halb in deinen Schoß;
halb flüsterst ganz du in mein Ohr,
Vor dir steht in Erfüllung groß;
was meine Sehnsucht klein gebor'.

So streichel' meine Muskeln innig;
für dich gehärtet wie Basalt.
Denn meine Liebste, ja es will dich;
eine, mir höhere Gewalt!

So kehr' ich in dich um zu finden;
das Herz, das ich an dich verlor.
So sieh' mich lustvoll um dich winden;
weil meine Lust sich dir verschwor'.

Und wie ich deine Brust erfühle;
du glühend' Mond in Nachteskühle.
Durch meine Lenden geht dein Beben;
du heiße Sonne, lass mich leben!

...Frauen....
Waren meistens wie Teiche zu mir.
Sie gaben mein Spiegelbild aus ihren Wassern zurück.

...Frauen...
Eine war mir die Mutter.
Viele war'n mir ein Freund.

...Frauen...
Ihre Natur sind Gefühle;
Ihr Herz ahnt die Dinge.

...Frauen...
Seelenauen,
Mitfühlende Wasser.
Frauen
Vertrauen
Wie einem zarten Aufpasser.

Frauen
Sind Zauberschauen,
Weiblichen Prinzips.
Frauen,
ALLEIN getrauen
Sich zu der Kraft, die sie liebt.
...Frauen...

Die Küchenlampe
von Manja Dietrich

Eine Frau zu ihrem Manne spricht:
„Ich habe eine neue Küchenlampe,
bringst Du mir sie an, das wunderschöne Licht?“

Sogleich der Gutste an die Arbeit geht,
nach zwei Stunden mit der Bohrmaschine
er noch immer auf der Leiter steht!

Und die Frau ruft aus dem Nebenzimmer:
„Mann was machst Du?
An der Lampe baust Du wohl noch immer?“

Jetzt muss ich doch mal in die Küche gehen!
Denkt sich die Frau,
da geht sie hin, um nachzusehen.

Und der Gutste mit der Bohrmaschine in der Hand,
zur Decke blickend,
fluchend vor der Leiter er nun stand.

Vier Löcher in der Decke neben den bekannten alten.
„Verdamm noch mal,
die blöde Lampe will nicht halten!“

„Mach was Du willst, ich mache nicht mehr weiter!“
Fort war der Mann
und seine Frau stand wenig später auf der Leiter.

Die Zeit verstrich und langsam kam die Nacht.
Jetzt brennt die alte Lampe wieder
wunderschön in ihrer vollen Pracht.