Die Mutter deckte Konrad zu:
„Ich wünsch‘ Dir eine gute Ruh‘,
noch eine Nacht – wie wunderbar,
dann – endlich – ist das Christkind da!“
Der Knabe lag noch lange wach
und dachte über Weihnacht nach.
Das Christkind war bestimmt sehr schön,
so gern hätt‘ er es mal geseh’n…
Im Raum war’s dunkel, Konrad fror,
da kam’s ihm plötzlich seltsam vor:
Denn eine Stimme, leis‘ und fein,
die sprach: „Ach bitte, lass uns ein!“
Vor Konrads Fenster – wunderbar,
sah er die große Engelsschar.
Sie lachten ihn so freundlich an,
und Konrad ließ sie ein sodann.
Die Englein setzten sich aufs Bett,
recht drollig und auch sehr kokett
und fingen gleich zu singen an,
weit schöner, als ein Mensch es kann…
Das konnte doch nicht wirklich sein,
doch Konrad stimmte bald mit ein.
Die Englein nahmen seine Hand,
sie war’n so schön und so charmant!
Und als verklungen der Gesang,
da war dem Konrad plötzlich bang.
„Kommt Ihr auch nächstes Jahr zu mir?“,
Sie sagten: „Wir versprechen’s Dir!“
Vor Freude hat der Bub geweint,
noch lange saßen sie vereint,
erzählten sich so allerlei,
die Stunden gingen schnell vorbei.
Drum, liebe Kinder, gebt gut acht!
Vielleicht gibt es mal eine Nacht,
wo auch für Euch die Englein singen
und Euch viel Glück und Freude bringen!