Gedichte über Festtagsgedichte - Seite 230

Bunte Jacken und auch Röcke
ganz verschied'ne runde Stöcke.
Dreispitz und auch Filzhutmütze
auf dem Kopf des Männels sitze.

Krauses Haar und lange Bärte,
jedes Männlein sein Gewerke.
S'erkennt man an der Kleidung und
ein jedes hat 'ne Pfeif im Mund.

Doch sag mir Mensch was woll'n sie nur?
Und hast von Ahnung keine Spur
werden sie selbst es dir wohl sagen,
damit du weist und nicht musst fragen.

Es sind Bäcker, Müller, Edelmänner,
Förster, Bauern und auch Senner,
Nachtwächter und Händler gar
und sie rauchen jedes Jahr.

Wichtel, Köche und Zugführer,
Pfarrer, Schuster, Briefausträger,
Engel und auch Bergmannsleut'
wünschen frohe Weihnachtszeit!

Lieber guter Weihnachtsmann,
so mancher hier schaut bös dich an,
weil das Geschenk ihm nicht gefällt,
obwohl es kostete viel Geld.

Hast eingekauft vor vielen Tagen,
unter mühen, schleppen, plagen,
bist dafür hin und her gehetzt,
als Trödel wird es dann versetzt,

auf dem Flohmarkt irgendwann,
weil niemand es gebrauchen kann.
Ansonsten steht es einfach rum
und verstaubt, ist das nicht dumm?

Drum wünsche ich dem Weihnachtsmann,
das er diesmal entspannen kann.
Schenk eine Kleinigkeit den Kindern
und etwas Stroh im Stall den Rindern.

Stoß mit uns an, auf unser Wohl
und koste von der Gans mit Kohl.
ruh aus dich unterm Tannenbaum,
was Schöneres gibt es wohl kaum.

© Martina Wiemers

Brauchst du eine Brille,
oder ist es Absicht, dein eiserner Wille?

Warum läufst du immer,
an meinem Haus vorbei,
schaust nie herein.
Bin ich dir einerlei?

War immer brav,
bin auch kein schwarzes Schaf.
Mein Stiefelchen blieb immer leer.
Habe es klaglos hingenommen.

Mir fällt es schwer,
doch habe ich mir vorgenommen,
stelle mein Stiefelchen nicht mehr raus,
vors Haus.
Trotzdem bist du mir willkommen.

Nikolaus,
ich warte nicht mehr auf dich.
Jetzt habe ich eine schöne Zeit,
denn, ich beschenke mich.
Kommst du zu mir, dann beschenke ich
auch dich.

Weihnachten komm‘ schnell herbei
nimm uns mit an deiner Hand,
du bist uns niemals einerlei,
bringst Frieden in das Land.

Still erklingt ein Weihnachtslied,
Kerzen leuchten hell und warm,
du machst keinen Unterschied,
ob man reich ist oder arm.

Du bringst den Frieden in die Herzen,
du machst jeden Menschen satt,
befreist die Seele von den Schmerzen
du gibst dem, der gar nichts hat.

Die Weihnachtszeit macht alle froh,
Sie nimmt den Menschen jede Bürde,
…
doch es ist leider nicht so,
auch wenn ich es mir so wünschen würde.

© Michael Jörchel