Sortieren nach:

Gedichte über Fantasie - Seite 490


Anzeige


Against all odds

Rauch steigt aus den Ruinen, aus den Trümmern...
Sein Heimatdorf geplündert und verwüstet!
Aus vielen Ecken hört er Trauernde wimmern,
unfern wohl irgendeiner sich mit den Toten brüstet ...

Ob er geschworen seinem Volke lauthals Treue?
Nein, so tat er es nie!
Seine Treue galt jedesmal aufs Neue,
dem Kampf gegen Unrecht und Agonie!

Und hier liegen wiedermal Unschuldige, Schwache,
die der Willkür und Tyrannei unterlegen sind.
Es ist nicht roher Trieb, nicht rüde Rache,
wie noch einst, wie ihm widerfuhr als Kind.

Wo schon mal Plünderer ins Dorf einfielen,
rücksichtslos schändeten und stiehlen.
Wer sich wehrte wurde nicht verschont,
seine Familie deshalb mit dem Tod belohnt...

Doch ihn packten sie ein als Beute,
einer von ihnen er mal werden sollte...
Doch niemals vergaß er was geschah,
hochgezüchtet zum Krieger er jetzt war!

Als Jäger des Unrechts zog er durchs Land,
bekämpfte es, wo er es vorfand...
Ein halbes Leben lang war ihm so beschieden,
nach schwierigen Wegen ist ihm jetzt nach Frieden.

Wo blau in der Ferne die Berge schimmern,
wo sommers im Wiesental reift die Saat,
wollt er sich um die Felder kümmern,
unterm friedlichen Himmel bei redlicher Tat.

Sieht sie, allein auf dem Feld,
jenes einsame Hochlandmädchen!
Alleine ernten und singen von einem Held...
wenn du wüsstest, unwissendes Gretchen!

Die Seele hat verbundene Momente,
wenn der Schrecken zu groß ist, um sich zu rühren,
sie spürt, grauenhafte Erinnerung sie bedrängte,
wohin Arglosigkeit kann alsbald führen,

Allein schneidet und bindet sie das Korn,
Und singt eine melancholische Melodie.
O horche! denn das Tal ist tief - wie sein Zorn,
Ist überfüllt mit Klang - von baldiger Agonie...

Er schaut kampfesmüde und traumverloren,
ob bald nichts mehr das friedliche Leben bedroht.
Nie hat er der Heimat Treue geschworen,
doch für dieses Ziel ist er bereit zum Heldentod.

Diesmal dürfen wir nicht alte Fehler machen,
sonst sind wir nicht die letzte Generation,
die sich wehren muss mit blutigen Waffen!

Nach uns muss es endlich etwas Besseres geben!
Liebe und Mitgefühl, eure Zeit muss kommen...
Zu lange schon bestimmt Angst unser Leben,
doch die Hoffnung auf deren Ende war nie genommen!

....

Sie starrten sich an, er und die gleichbeseelte Kriegerin,
die Seit-an-Seit mit ihm in den Schlachten ging zu Werke.
Ihre Gestalt war edel, groß und wild, wie auch ihr Sinn,
bei jedem Schritt zeugte Zähigkeit von ihrer Stärke.

Durch die Wolken vor ihr war sie noch schöner umrahmt,
durch die tiefe Dunkelheit vermochte ihre Teilung taugen,
um Sonnentropfen zu filtern, wo sie wie der Mond stand,
silberner Schimmer leuchtete in ihrer Mähne und Augen.

Er runzelte die Stirn, dort wo er gebeugt saß im Stillen,
sehnte sich nach ihrem so eisernen Willen...
Als sie sich zum Weitermarsch bereit fanden,
kämpfte er sich den Hügel hinauf in der Hoffnung,
dass er die Anmut finden könnte, die sie kannte.

Er wusste nicht, dass sie noch da war im Schatten,
mit dem Rücken gelehnt gegen eine Felsenwand.
Er fing ihren Blick auf und hatte erkannt,
dass sie auch geweint... dass sie vereint geweint hatten ...

... gemeinsam ging es in den Kampf ...

© meteor 2024
... hier klicken um den ganzen Text anzuzeigen


Der Bauer

Der Bauer im Schach streikt! Er will
nicht spielen um König zu werden.
Er will am Strand liegen. Sehen wie
die Sonne aufgeht. Und dann ein Lied
singen. Und mit dem Tag tanzen. Und
mit jedem Blick fliegen. Und sehen
wie Träume wahr werden. Und sich
dann als König fühlen. Ohne Spiele.
Ohne Pläne. Ohne Siege. Nur wegen
dem Leben. Und weil er die Welt so
liebt.

Der Bauer im Schach streikt! Er will
kein Spiel. Nur um dann König zu
werden. Er will durch die Welt reisen.
Nette Frauen treffen Herrliche Feste
feiern. Morgens mit dem Himmel
lächeln. Um dann, von der Liebe
geküsst zu werden. Und sich so
sagen: "Ich lebe in Freiheit! Ich lebe
im Paradies! Ich lebe im Glück. Ich
bin in dem Palast. Um sich dann
als König zu fühlen.

Der Bauer im Schach streikt! Er
zweifelt am Leben. Will kein Spiel
mehr. Will nur noch Wahrheit sehen.
Und will mit jedem Schritt reisen.
Und mit jedem Wort reden. Und mit
jedem Traum lächeln. Und will kein
König mehr werden. Und denkt nur
an Freude. Und spielt Geige. Und
sitzt in Cafes. Und reist mit der
Stille. Und lässt die Welt lieben.
Und denkt wie ein König.

Der Bauer im Schach streikt! Und
jede Figur sieht das Leben. Der Turm
arbeitet als Gärtner. Der Läufer lebt
als Sänger. Das Pferd geht zum
Zirkus. Die Dame wird Kellnerin. Und
der König geht auf Reise. Und jede
Figur ist glücklich. Und der Bauer
lebt das Wunder. Die Zeit küsst ihn.
Die Welt tanzt mit ihm. Die Kunst
träumt mit ihm. Und er hört den
Clown. Und sieht den König!

(C)Klaus Lutz

25.2.2024
... hier klicken um den ganzen Text anzuzeigen


Anzeige