Gedichte über Fantasie - Seite 461

- Fantasie -

Ich schmiege mein Gesicht ans Kissen,
werde dich dann nicht so vermissen,
stelle mir vor, es ist dein Gesicht,
das ich betaste im Abendlicht
und das ich mit Küssen bedecke,
mir vorstelle, dass ich nun stecke
nur mit dir unter einer Decke,
ich wohlig meine Glieder strecke,
ganz warm wird mir ums Herz dabei,
allein schon von dieser Träumerei.

Burgen demonstrieren Macht,
jagten Angst und Schrecken ein -
bei Tag, im Traum und bei Nacht
ängstigten sie Burgfräulein.

Durchs Gemäuer pfiff der Wind,
heulte mitunter schaurig
und winselte wie ein Kind,
dessen Herz war todtraurig.

Zur Mitternacht geisterten
durch die Gemächer Geister,
keinen sie begeisterten,
nicht mal den Hexenmeister.

Kälteschauer überall,
drangen vor bis in das Mark
manch Geheul, ein Donnerschlag,
war wie ein Nagel zum Sarg.

Gold der Sonne in den See rinnt,
in dem ein weißer Schwan schwimmt,
vorbeistreift an Seerosen,
deren Blätter ihn liebkosen -
im lichtdurchfluteten See
verwandelt er sich in ne Fee,
die ins Sonnengold entschwebt
- in ihr der Schwan weiterlebt -

Ein Hund nimmt ein Entspannungsbad
mit Lavendelduft und viel Schaum,
der Tag vergeht, der Abend naht,
auch der Sandmann mit seinem Traum.

Der Hund ein Bier vorm Schlafen trinkt,
hält mit nem Kätzchen ein Schwätzchen
bald er müde in den Schlaf sinkt
und auch das Kätzchen - sein Schätzchen -

Glühende Liebe

Wir brauchen nicht
immer die Sonne
Auch im Schatten
spürt man die Liebe
mit großer Wonne
Oft wird man geblendet
von den vielen Strahlen
So dass wir
im feurigen Liebesrausch
Manches übersahen

©Käte Micka


Käti Micka