Gedichte Über Ewigkeit (Seite 20)

...wenn das Glück zerbricht...

...wenn deine kleine heile Welt zerbricht...

Einst unsagbar glücklich
Dann zutiefst erschüttert
Heut' nur noch verbittert

...wo ist nur der Schalter für das Licht...

Ganz unerwartet eine liebe Stimme spricht:

Nimm den Spiegel und schau in dein Gesicht

Tief in dir brennt es ewig und erlischt nicht

Erlaube dir jedoch, zu verändern deine Sicht

Die Lösung ist wirklich so einfach und schlicht

Bullaugen-Fernseher

Mehr Meer sehen durch mein Bull-Auge.
Mal seh ich mehr Nordsee-Meer,
mal seh ich mehr Wolken-Meer.
Eine Messer-Linie trennt beide Meere linealscharf und horizontal.
Licht-Adern lassen meine Augen ahnen von einer Höhe über der Wolkenhöhe
und einer Tiefe unter der Seetiefe.
Weiße Schaum-Bänder tauchen auf, steigen ab und lösen sich auf
in unbekannten Sphären.
Das Helle hat die Macht über Leuchten, Strahlen, Konturieren
und vermehrt die Wolkengebirge mit ungezählten Weißtönen -
darunter wogt die Seehaut
in grau-grünen Falten.
Die dunkel-feucht-kalte Meeres-Szene wird heiter- spielerisch durch die auf- und niederwallende Weissschaum-Spucke Neptuns belebt.
Dann,
entgegen der scheinbaren Trennung, verbindet rinnender farbloser Regen allein durch einen Schleier
wieder die Höhe und die Tiefe.

Wolkenkind

Merkst du nicht,
dass ich mich hier grad' konzentriere?
Ich lass die Wolken zieh'n,
lass sie einfach zieh'n.
Viel schwerer als es klingt,
schwer, weil es mir eigentlich nichts bringt.
Denn ob ich da bin oder nicht,
die Wolken zieh'n,
die Welle bricht.
Das Gefühl,
wenn's plötzlich dunkel ist,
die Wolken zieh'n in's letzte Licht
und meine Arbeit ist getan.
Ich schreite mit der Nacht voran,
komm ich wohl irgendwann noch an?
Mein Ziel liegt weit, so weit in Ferne.

Vielleicht wenn ich mich konzentriere
und mich nicht ganz und gar verliere,
vielleicht komm ich dann irgendwann
noch oben bei den Wolken an.

Heiligtümer der Anmut

Berge erheben sich zum Himmelszelt
Stolze Gipfel, in Schönheit versteinert
Betõrend Glanz innewohnt
Anblick, der tief im Herzen tanzt

Luft in luftig Höhe rein und klar
Blick ins Weite, unendlich, wunderbar
Täler, Flüsse, Bäche, wild und frei
Mosaik aus Farben, bezaubert, wahrhaftig sein

Berggipfel, Heiligtümer, in Frieden geborgen
Ort zum Atmen, zum Träumen, ohne Sorgen
Schenkt Gefühle, Hoffnung im Herzen
Beschützer der Erde nimmt der Welt Schmerzen

Robert Späth

Gedichte Über Ewigkeit - Seite 20

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Bullaugen-Fernseher

Wolkenkind

Heiligtümer der Anmut

Welche Baumkrone