Bullaugen-Fernseher

Ein Gedicht von Ulrich MaHo
Mehr Meer sehen durch mein Bull-Auge.
Mal seh ich mehr Nordsee-Meer,
mal seh ich mehr Wolken-Meer.
Eine Messer-Linie trennt beide Meere linealscharf und horizontal.
Licht-Adern lassen meine Augen ahnen von einer Höhe über der Wolkenhöhe
und einer Tiefe unter der Seetiefe.
Weiße Schaum-Bänder tauchen auf, steigen ab und lösen sich auf
in unbekannten Sphären.
Das Helle hat die Macht über Leuchten, Strahlen, Konturieren
und vermehrt die Wolkengebirge mit ungezählten Weißtönen -
darunter wogt die Seehaut
in grau-grünen Falten.
Die dunkel-feucht-kalte Meeres-Szene wird heiter- spielerisch durch die auf- und niederwallende Weissschaum-Spucke Neptuns belebt.
Dann,
entgegen der scheinbaren Trennung, verbindet rinnender farbloser Regen allein durch einen Schleier
wieder die Höhe und die Tiefe.

Informationen zum Gedicht: Bullaugen-Fernseher

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26.05.2024
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