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Gedichte Über Essen - Seite 5


Unter der Dusche

Auch der schönste Sommer hat seinen Preis,
die Haare sind staubig, der Körper voll Schweiß.
Und pflegt man dann noch die uralten Triebe,
jeder gern ein Saubermann der Werbung bliebe.
Um Achselflecke und Geruch zu vertuschen
hilft nur waschen oder noch besser duschen.

So war es bei mir in der Affenhitze von gestern,
als ich half bei der Ernte mit den Schwestern.
Ob gemäht oder gedroschen wurde auf dem Feld,
der Staub zog in Wolken, die nur Regen aufhält.
Als man noch scheibte, um die Wurzeln zu trennen,
fingen die Augen an wie Feuer zu brennen.

Kaum war diese Ernte auf dem Feld beendet,
da hat sich jeder schnell nach Hause gewendet.
Der lehmige Staub und der fließende Schweiß
zeugten für alle sichtbar von unserem Fleiß.
Auf den breiten Stufen der Treppe ins Haus
zog ich laut singend das Arbeitszeug aus.

Durchs Treppen Haus, ins Bad, zur Dusche,
wo ich unter die tropfende Brause husche.
Nichts probiert, es wird schon gehen,
dann schnell den Mischer Hahn aufdrehen.
Genügend warmes Wasser hat der Boiler,
doch was ich los ließ, war ein Heuler.

Brust und Rücken erhitzt vom Dreck
und nun kam erst der eiskalte Schreck.
Das Gesicht in den Strahlengang gehalten,
lief der Schmutz in mächtigen Falten.
Sehend Schwamm mit Duschgel verbunden
und damit kreisend Runden für Runden.

Die langstielige Bürste für den Rücken
besteht aus zwei gesteckten Stücken.
Und jedes Mal beim Schmutz besiegen,
die hölzernen Teile auseinander fliegen.
Das machte dabei so viel Krach,
lockte die Familie nach und nach.

Statt mich in Ruhe duschen zu lassen,
wollten alle an den Po mir fassen.
Die zarten Finger, die mich berührt,
haben mich zum Gedicht inspiriert.
Während ich wischte und kreiste,
reimte ich dazu schon das meiste.

Doch als ich trocken das Bad verließ,
ich auf andere, neue Besucher stieß.
Wir scherzten, aßen und tranken,
tauschten nun unsere Gedanken.
Von Preisen und Erhöhung der Renten,
über Wahlwerbung und Zeitungsenten.

Die Standuhr schlug 12 Mal gong bing,
als jeder ins Bett oder nach Hause ging.
Ich hatte reichlich getrunken, gegessen,
aber das geplante Gedicht vergessen.

11.08.2019 ©Wolf-Rüdiger Guthmann
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KRAFTTIER BÄR

Auch TIERE können uns begleiten,
wie man es weiß seit alten Zeiten
Der Hund gilt als der beste Freund,
von einer Katze manche träumt

Sie sind die Ahnen, unser Grund,
auf dem wir stehen ganz profund
Wir sind es selbst samt Fisch, Reptil,
ein Säugetier - das mit Kalkül

Im Mutterleib wird es durchlaufen
Als Kinder lassen wir uns taufen
Doch sind wir immer noch ein Tier -
mit viel Geschick und reichlich Gier

Ja, von Geschwistern kann man lernen,
von allen nahen, allen fernen
Als Kind, da hatten wir den Bären
Der könnt' uns heute noch was lehren!

Denn in der Ruhe liegt die Kraft,
woraus man schöpft und ganz viel macht
So hat man Frieden, wahrt die Grenzen
Und wenn’s drauf ankommt, kann man kämpfen

Der Bär kann uns sehr gut begleiten
durch gute wie durch schwere Zeiten
Ein Bär braucht niemals ängstlich sein,
und wandert er noch so allein!

Er hat schon mal ‘nen Bärenhunger,
schläft auch mal lang in sel’gem Schlummer,
isst Fisch wie Fleisch samt Wurzeln, Beeren
Von dieser Vielfalt kann er zehren

Sie macht ihn vielseitig und variabel,
das gibt ihm Freiheit, gibt ihm Adel
Er isst auch gerne mal was Süßes
So finden wir an ihm auch dieses

Sein dickes Fell, das hält ihn warm
So leicht kommt keiner an ihn ran
Doch braucht auch er die Partnerschaft
Gemeinschaft, die ist vorteilhaft!

So bleibt der Brummbär nicht alleine
Die Liebe nimmt ihn an die Leine
Er dreht nicht nur im eig‘nen Kreise
und sieht noch mehr als Trank und Speise

Der Bär ist nicht nur ein Symbol,
hier ausgerottet und gleichwohl
in vielen Zirkussen dressiert
und in den Zoos uns vorgeführt

Er kann in uns lebendig werden,
kann uns mit Bärenkräften stärken
Er kann uns erden und bewehren -
Wir können ihn auf’s Neue ehren!

https://youtu.be/MvIT_KK0j0Q
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