Gedichte Über Erkenntnisse (Seite 53)

Zeitfremde

Ja, ich gestehe mir zu:
mir fehlt oft die Geduld
dir zuzuhören,
wenn du langatmig
in Erinnerungen fällst,
die meinen sind zeitfremd.

Ja, ich gestehe dir zu:
dir fehlt oft die Geduld
mir zuzuhören,
wenn ich zurück dich hol
in unsere beider Welt,
die deiner wird zeitfremd.

Ja, gestehen wir uns zu:
uns fehlt oft die Geduld,
uns zuzuhören -
Zeitfremde sind wir beide.
Ein jeder lebt
in seiner Welt. Alleine.

Wackelig auf den Beinen...

Wackelig auf den Beinen...
Bin heute mal wieder wackelig auf den Beinen,
Parkinson mag mich immer noch nicht leiden,
dabei kennen wir uns doch schon so lange,
ich glaube, er hat einen an der Pfanne.

Meistens habe ich morgens das Problem,
das finde ich sehr unangenehm,
kann nichts dagegen machen,
höre hinter mir Parkinson lachen.

Versuche dann ihn zu ignorieren,
habe ja nichts zu verlieren,
lässt er sich morgen wieder blicken,
werde ich ihn in die Wüste schicken.

Soweit kann ich nicht klagen,
denn meistens habe „Ich“ das sagen,
ich hoffe es geht euch allen gut,
und verliert so wie ich nie den Mut.

©Gaby Geng/Vergissmeinnicht.

Verloren…

Verloren…
Ich sitze hier im Dämmerlicht,
bin in Gedanken dir so nah,
seit Stunden warte ich schon auf dich,
doch du bist leider nicht da.
Das Telefon schweigt vor sich hin,
es gibt kein Ton von sich,
du weißt genau wo ich jetzt bin,
doch melden tust du dich nicht.
Der Streit von gestern tut mir leid,
zum Versöhnen fehlte uns die Zeit,
waren wir auch einer Meinung nicht,
du weißt genau ich liebe nur dich.
In guten wie in schlechten Zeiten,
das haben wir uns geschworen,
wenn du nicht heute zu mir kommst,
habe ich dich für immer verloren.
Gaby Geng.

Könnte ich doch, doch kann ich nicht!

Könnt' ich Erkenntnisse doch leben,
die tief im schatt'gen Herzen nisten,
spürt' ich die Zuversicht sich regen
im Tun des lange schon Vermissten.

Könnt' ich doch nur für mich entscheiden,
würd' ich auch andre Wege gehen,
nicht immer bei Gewohntem bleiben
und auf den gleichen Plätzen stehen.

Könnte ich doch, doch kann ich nicht!
Mit Seelenseilen fest verbunden,
ist alles Erkennen über mich
verstrickt in Knoten, fest gebunden.

Und Zuversicht scheint wie erfunden.

Herbst-Genießer

An alle die,
die ihre Jahre zählen.
Versucht vom Rest der bleibt,
die schönsten Dinge nur zu wählen.

Die Jugendzeit zeigt sich
nur mehr als Nebelschwaden.
Man spürt die Last der Jahre,
die man sich aufs Kreuz geladen.

Man schwebt nicht mehr,
egal ob hager oder korpulent.
Ist man nicht in Gedanken
schon beim Testament ?

Denkt nicht an Weh´ und Ach
und den Absonderheiten.
Trink ihn mit Genuss, den Wein.
Der Lebensherbst kennt viele Möglichkeiten

Günter van de Linde

Gedichte Über Erkenntnisse - Seite 53

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Wackelig auf den Beinen...

Verloren…

Könnte ich doch, doch kann ich nicht!

Herbst-Genießer