Gedichte über die Erkenntnis - Seite 406

Die Grade der Angst,
Ob denen du bangst,
Sind all jene Grade
Gespiegelt von der Ungnade
Des Unwissens
In dir.

So auch in mir.
Beginne zu wissen,
Weswegen du hier.
So schwindet die Angst,
Ob welcher du bangst
Mit dem Grad der Erkenntnis;
Eingeweiht ins Verständnis.

Entwickele dich,
Entwickele mich
Aus den Fäden der Verwicklung
Und den Stricken der Verstrickung.
Erschaue dich,
Erschaue mich,
Wenn entwickelt die Wahrheit
Sich preisgibt in Klarheit.

Halle
Und schalle
Und werde zu Allem
Ehe zu nichts du wieder verstummst.

Verhalle,
Verschalle
Und werde zu Nichts,
Ehe zu allem du wieder ersummst.

Wie oft hab ich gedacht ich bin nichts wert,
wie oft war ich für mich so ganz verkehrt.
Zu oft hab ich schon selber mir gedacht,
die Welt ist nur für andere gemacht.

Ich dachte, dass es immer rückwärts geht,
ich dachte oft, dass niemand mich versteht.
Ich wollte immer noch mal besser sein,
doch immer machten andere mich klein.

Die Zweifel an mir selber waren groß,
doch irgendwann war ich die Ängste los.
Nun atme ich noch einmal ganz tief ein,
und so gelingt es mir ich selbst zu sein.

Und heute schau ich anders in die Welt,
heut seh ich nur noch das, was mir gefällt.
Mein Spiegelbild lacht mich jetzt fröhlich an,
weil ich mich endlich selber lieben kann.

Ab jetzt bin ich für mich die Nummer Eins,
ein neues Selbstgefühl ist endlich meins.
Am Leben freu ich mich jetzt jeden Tag,
am meisten freu ich mich, dass ich mich mag.


© Kerstin Mayer 2023

30 graumelierte nackte Spatzen
die wollten sich nicht verfatzen
hingen voll im Kirschenbaum
einer hatte einen süßen Traum

er träumte von der nackten Maya
die er gerne treffen wollte in Qtara
da kam dann ein schwarzer Rabe
flötete, die liegt in keinem Grabe

schläft im museo del padro Madrid
hoffentlich ist sie nicht eingenickt
hast du Glück, lassen sie dich rein
sehr günstig, wenn sie ist allein

er nahm den schwarzen Raben mit
gemeinsam flogen sie nach Madrid
kam, wie es immer kommen muss
rasend trällerte er Lied vom Kuss

Ernestine Freifrau von Mollwitz
mageba