Gedichte über die Erkenntnis - Seite 188

u.a.Fensterln, ja bekannt


Landessport

Ja,Fensterln ist da im Bayerland,
wie man weiss ja, sehr bekannt.
Leise schleicht man mit ner leiter,
zum Fenster, hoch dann, immer weiter.

Geht natürlich nur wenn`s offen,
das Fenster und man nicht besoffen.
Hier war`s der Fall, es wurde nix,
und von unten hörte man:"Krutzefix!"

Von droben dann:"Hoast dia wos tuan?"
Die Antwort konnte man sich spar`n.
"Mei Haxn!"Hieß sie:"Herrschaftszeiten!"
Man ließ sich halt zu leicht verleiten.

War man nicht besoffen, hat`s geklappt,
hat man sein Schatzerl halt geschnappt.
Umeinand ging`s wie`s da heißt, besessen,
man durft nur die Leiter nicht vergessen.

Wenn ja, dann wurd man stutzig halt,
und benutzte sie weiter dann alsbald.
Meisst der Vater, war oft kein"Guada",
kam mit Hammer,Nägeln und:"Dees Luada!"

Der Erste Schlag, der haut dich um
du fällst heftig aufs Gesicht.
Fühlst dich erniedrigt, schwach und dumm
diesen Schmerz vergisst du nicht.

Auch weitere Schläge treffen schwer,
die von Freunden, hart, vor Allem.
Die von hinten schmerzten sehr,
doch du lerntest gut zu fallen.

Erfahrung ist es zu verdanken,
dass du dich auf den Beinen hältst,
du stürzt nicht mehr kommst nur ins Wanken
es wird seltener, dass du fällst.

Am Ende wird es schon ausreichen,
dass dich ein Angriff nicht mehr stört.
Du lernst, den Schlägen auszuweichen,
das ist es, was im Leben zählt.


© Michael Jörchel