Sag, wenn ich ewig hier sitze, einsam,
über die eigenen Gefühle grübelnd
und dennoch die Antwort nicht findend,
ein Haufen Elend - ist das Schicksal?
Wenn ich Welt und alle Götter da draußen verfluche,
für manche, die ich traf und jene, die ich nicht kennen lernen durfte,
wenn ich das Gute zum winzigen Augenblick verkläre,
um mich selbst für alles Schlechte zu beweinen - ist das Schicksal?
Ist es das eine, dem ich die Schuld geben will,
wenn Körper und Geist erschlafft?
Ist es das eine, über das ich klagen darf,
wenn ich allen anderen meine Stimme verweigere?
Ist es Schicksal, das ich nun darüber Schreibe
oder eine Laune, in der grauen Jahreszeit?
War es so vorherbestimmt und wenn ja,
wer lenkt die Geschicke hinter meinen Rücken?
Doch die Fäden, geknotet an eigen Händen,
wer will Ihnen außer mir sagen, was sie zu tun haben und sein zu lassen?
Es kommt mir vor, wie der alberne Scherz eines Kindes,
wie was daher gesagtes, über das der Kopf keine Herrschaft hat.
Es ist kein Schicksal, dass wir einsam sind,
es ist kein Schicksal, wenn wir nicht einander treffen.
Es ist der Geist, der sich schlafen legt.
Es der Leib, der die Türschwelle nicht überschreiten will.
Schicksal, wie lachhaft der Mensch Eigenverschulden
an das Übersinnliche hängt und es zum Sündenbock macht.
Dabei war es kein Schicksal, dass wir uns trafen,
sondern Hoffnung und lediglich ein Funken Mut.
N.Fender