Gedichte über die Erkenntnis - Seite 130

Papier ist geduldig

Jeder möchte berichten
Mag auf Neuigkeiten nicht verzichten
Stündlich Parolen verbreiten
Schweigen wäre oft gescheiter
Denn vieles ist erdichtet
Sie haben sich zum Fressen gern
Trotzdem sie von einander satt sind
Jeder lebt auf seinem Stern
Um Hass zu vermeiden
Hülle man sich in Schweigen
Es passt
einfach nicht zusammen
Alle leben auf Mutter Erde
Und doch
entstehen überall
harte Schrammen


©Käte Micka


Käti Micka

Dein Geschenk

Du bist gesegnet
weil dir täglich
deine Muse begegnet
Sie winkt dir schon
von weitem zu
Küsst deine Stirn
Führt deine Hand
Du schreibst nur hin
was sie dir flüstert
und bleibst gespannt

Jeden Tag
weilt sie in deiner Nähe
Sie ist Balsam
für deine Seele

Nichts geht dir verloren
Noch nach Jahren
kannst du lesen
Was du
mit deinen Gedanken
hast geboren
und wo du
bist gewesen

Zaudere nicht
Solange
hinter deiner Stirn
brennt
ein winziges Licht
Schreibe
jeden Tag
ein kleines Gedicht

Auch
wenn du lebst allein
Du wirst
niemals einsam sein


©Käte Micka


Käti Micka

Haben haben haben

Es ist
schon immer so gewesen
Man darf nicht
über seine Verhältnisse leben
Mit aller Gewalt
wollen manche
als Krösus existieren
Auch wenn sie dabei
ihr Gesicht verlieren
Dann
leben sie
in selbstgemachter Qual
in ihrem eigenen Jammertal

©Käte Micka



Käti Micka