Gedichte über Eltern - Seite 29

Sie werden wohl schon längst
in Vergessenheit geraten sein
die seit Geburt
in Angst getauften Erdenkinder
Lebenslänglich blieben ihre zarten
Hände heimatlos und unberührt

Sie überlebten beinahe
das kaltherzige Echo geschwärzter Jahre
Sie kennen die Dunkelziffer
der kleingeredeten Alltagstode
schmerzforderndender Teufelskreise
vor denen sich Frohsinnssaugen
nur zu gern verschließen

Hinter vergitterten Türen gestaut
die gebläuten Nächte
ins fluchende Wörtereis umgelegt
die entehrten Blutwege
am Herz vorbeigeeilter Zucht
Erbarmungslos
das zu Ende Geführte

Was blieb
Wolkenberge und Trockenmeere
erfüllt von Tränen

Die verwunschenen Traumbilder
hatten sie liebesverrückt aber blindlings
in den Sehnsuchtslabyrinthen
zu Grabe getragen
Zertreten und verstreut liegen sie
zwischen Schutzpatron und Schneckenhäuser
im Steinbruch gesammelter Leere
Auf den Gedenktafeln steht:
"Beraubte Seelen
arm wie Flughunde
ihres Flügelschlags entrissen!

Nichts
aber auch gar nix
kann je diese Lücken füllen
Weder die Liebe der Göttinnen
keine Heilkraft der Welten
noch das Wort der gutgemeinten Vergebung

Aber wehe dem
der die Blumen der heiligen Kindheit
vom Grabe stiehlt



© Marcel Strömer
(Magdeburg, den 03.08.2017)

Alle Rechte vorbehalten, besonders das Recht auf Vervielfältigung und Verbreitung, sowie Übersetzung. Kein Teil des Textes darf ohne schriftliche Genehmigung des Autors reproduziert oder verarbeitet werden!

Sind die Jungen flügge,
bist du längst nicht frei.
Mutter bleibst du immer,
wie alt dein Kind auch sei.

Sie wollen was erleben
ohne Gängelband.
Stürzen ins Vergnügen,
meist´ ohne den Verstand.

Dann sind sie erwachsen,
bau´n sie ihr eig´nes Nest.
Dir wird Angst und Bange,
doch du hältst sie nicht fest!

Bet´ für deinen Nachwuchs!
Der Vater steh´ euch bei.
Mutter bleibst du immer,
wie alt dein Kind auch sei!

© Sabine Brauer

Du schaust die alten Fotos an,
so manchem reichst du gern die Hand,
würdest so gern noch ein`ges fragen,
auch ein liebend Wort noch sagen.

Doch dich schaut nur ein Foto an,
dein Gegenüber ist schon gegang`n,
die Lebensuhr war abgelaufen,
nichts lässt an Zeit zurück sich kaufen.

Du trägst nur Erinnerung im Gepäck,
gemeinsame Stunden sind lang schon weg.
Im Herzen wird er weiterleben,
du kannst ihm nur liebe Gedanken geben.

Hätt`s du genutzt die einstige Zeit,
jetzt liegt sie schon weit, so weit.
In Ausreden warst du nie verlegen,
hast zu wenig Zeit den Lieben gegeben.

Längst schon hast du es erkannt,
doch ist dir die Zeit davon gerannt.
So nutze sie sinnvoll mit denen die leben,
und vergiss nicht ihnen Liebe zu geben.
© ChT

Was ist denn bloß
mit manchen Eltern los?

Halten nicht viel von
Erziehung ihrer Kinder
sie denken fernsehen ist
gesünder.

Kaum sind die Kleinen wach,
wird der Fernseher angemacht.

Im Schlafanzug sitzen sie
vor der Kiste.
Frühstück gibt es nicht,
weil Mutter noch so verschlafen ist.

Saß an PC u.TV bis in die Nacht,
spärliches
Abendessen hatten die Kinder gemacht.

Keinen Gute Nachtkuss haben sie bekommen
auch keine Geschichte erzählt
nicht in die Arme genommen.

Während die Kleinen nun Filme sehen
muss sich Mama erst ne Zigarette
drehen.

Die Wohnung sieht aus wie ein Saustall
Klamotten liegen rum überall.

Die Mutter das nicht stört,
zu Putzen hat sie aufgehört.

Es ist jetzt Zeit für den Kindergarten
schnell ziehen sich die Kleinen an
Ohne Brot gehen sie auch alleine dann

Essen können sie dort
ist ja ein behüteter Ort.
Die Erzieher sollen sich nun kümmern.

Kommen wenigstens an die Luft
haben Spaß,
auch lernen tun sie dort etwas.

Zu Haus der Bildschirm noch
immer tut flimmern.

Denn nun sitzt die Mama da
vor ihr steht Bier und Cola.

Muss sich erholen von dem "Stress"
auch noch ein bisschen schlafen jetzt.

Leider gibt´s das bei Vielen,
sind zu faul mit Ihren
Kindern zu spielen.

Das Kindergeld wird oft versoffen.
All diese Kinder
die es so getroffen
werden es später schwer haben
im Leben,

weil es Ihnen die Eltern so vorgegeben.