Gedichte über die Einsicht - Seite 159

Die Seele ist krank.
Dem Körper geht es schlecht.
Ich empfinde mein Leben am Ende ungerecht!
Bin so verbittert und voller Wut -
die Angst ist present, es weicht mein Mut.
Ich hinke dem Leben hinterher und das schwächt mich zusätzlich auch noch sehr.
Bin lustlos für alles, laß mich gehn.
Mag nicht mehr in den Spiegel sehn.

Alt werden - und sein, ist das schlimmste für mich.
Und es hört nie mehr auf, das ertrage ich nicht!
Bin so kraftlos - und kein Licht das in meiner Dunkelheit scheint.
Mit einem zerrissenen Herzen, das ständig weint.
"Nein" ist mein Begleiter,
Ein "Ja" lässt sich nur selten sehn.
Da muss man als Mensch vor die Hunde gehn!

Vieleicht bäume ich mich noch ein letztes mal auf, und dann kommt es wie es kommt!
Das Schicksal nimmt seinen Lauf!
"Alles wird gut" gilt am Ende nicht mehr -
und irgendwie leiden alle Menschen am Ende sehr.
Wenn das wirklich Alles war, und am Ende ist alles verloren.
Wünschte ich -
Ich wäre nie in dieses Leben geboren!

Vergänglich

Heute noch so wichtig
Unvorstellbar dass es vorbei
Es lässt sich nicht halten
Es ist vergänglich

So doch bei vielem
Ist es die schöne Rose im Garten
Diese herrlichen Blüten
Sie sind vergänglich

Die blühende Schönheit
In jungen Jahren
Mit zunehmendem Alter
Nur noch innere Schönheit

Auch unser Leben
Mit jedem Lebensjahr
Spüren wir die Veränderung
Auch es ist vergänglich

Alles ist vergänglich
Dies zu verstehen
So zu akzeptieren
Es ist alles vergänglich

© Ingelore Jung
14. Mai 2023

Labe dich an der Kraft deiner Gefährten,
so immerfort, wie immer dort,
wo fluide Gedanken sich erhärten,
wo sich Zuversicht durch Umbruch bohrt.

Entgegne dem, was maßvoll soll,
dem, was schaut so finster drein;
in Andacht, ja gar liebevoll,
ein gläsern klares „Muss nicht sein“!

Schwelende Weiten
und nur ein Silberring am Finger;
auf Wegen, die sich wirr umschreiben,
mögen folgen Zweifelsschimmer.

Es fehlt das Lied von Eis und Feuer,
das Auge ragt nur aus Distanz.
Was will man nicht, was ist geheuer,
die reine Frage nach Substanz.

Ein Nein zu blasser Kälte,
ein Nein zu schalem Leid;
es ruft die immer gleiche Schelte,
so hypokritisch mit der Zeit.

Jacob Seywald XIII