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Gedichte über Einsamkeit - Seite 62


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Einsamkeit in Paris

In jener kalten, düsteren Nacht,
Im Herzen von Paris, wo die Trauer wacht,
Da irrte ich allein durch enge Gassen,
Wo Schatten wie Geister geistern durch Nebelmassen.

Ein eisiger Wind strich durch die Straßen,
Ein Hauch von Melancholie war zu spüren, als wir uns maßen,
Die Laternenflammen flackerten schwach,
Ein trauriges Leuchten, welch kummervolle Schmach.

Einsam schritt ich durch des Seins Dunkelheit,
Umgeben von Verlassenheit und Einsamkeit,
Die Kälte durchdrang mein müdes Herz,
Tränen froren auf meiner blassen Haut, mit Schmerz.

Kein Lachen, kein Jubeln war zu vernehmen,
Nur das Echo meiner eigenen Schritte in den engen Gassen spendet leben,
Menschen zogen wie Schatten vorbei,
Unsichtbar, unwirklich, verloren in der Nacht - oh, wie war ich dabei.

Ein altes Gebäude ragte empor,
Verlassen und verfallen, voller Geheimnis, das große Tor,
Ich betrat die düstere Halle voller Grauen,
sah die Spuren vergangener Seelen im Augenblick zerstauben.

Ein einsamer Mann in einem dunklen Umhang,
Sein Gesicht verhüllt, ein Geist im bangen Zwang,
Seine Augen, ein Fenster zur Welt des Leids,
Von Tränen getränkt, von Kummer nie befreit.

Erzählte von verlorener Liebe, von schmerzender Not,
Von gebrochenen Herzen und vergossenem Blut rot.
Seine Stimme klang wie ein Flüstern im Wind,
Durchdringend die Stille, die mich umgab geschwind.

In dieser kalten, einsamen Nacht in Paris,
Verschwammen die Grenzen zwischen Leben und Verrriss',
Die Seelen der Verlorenen flüsterten in den Schatten,
fand mich wieder in ihren verlorenen Pfaden voller Ratten.

Die Stadt der Liebe, so wird sie genannt,
Doch hier in der Dunkelheit hatte sie meine Seele verbannt,
Die Trauer umfing mich wie ein schwarzer Schleier,
Gefühl der Einsamkeit, das meine Seele zerreißt, füllt die Gasse, wie Tränen den Weiher.

In dieser melancholischen, dunklen Nacht in Paris,
Verweile ich in meiner Einsamkeit, ohne Gleichgesinnt' am Verdruss meines Genies,
Doch in den Tränen und der Melancholie,
Finde ich Trost und Frieden, meine einzige Kompanie.

Robert Späth
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